http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2002/0634
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Wolfgang M. Call, Cornelius Gorka, Dieter Kauß
Belegung
a. Franzosen (?), später Holländer
b. 60 Italiener
a. Anfang 1942-Ende 1943
b. ab März 1942
Zeitraum:
Das zentrale Westarbeiterlager wurde Ende 1943 fertig gestellt.
Betreiber: Stadtverwaltung u. Deutsche Arbeitsfront
Ort: Baracken auf der Kronenwiese
Belegung: 400 Zivilarbeiter aus Frankreich, Belgien, Niederlande,
Spanien und Kroatien
Zeitraum: ab Ende 1943
4. Weitere Zwangsarbeiter im Einsatz:
Hinzu kommen die 8., 9. u. 10. SS-Baubrigade sowie der Bauzug des KZs
Flossenbürg, die zwischen Weihnachten 1944 und April 1945 im Auftrag
der Reichsbahn in Offenburg stationiert waren. Eine Baubrigade umfasste
ca. 504 Häftlinge. Zum Bauzug gehörten 635 Häftlinge aus Belgien, Italien
, der Tschechoslowakei, der Sowjetunion und Polen.
Die Rolle der Stadtverwaltung
Aus den Unterlagen geht hervor, dass die Stadtverwaltung ca. 24 Zwangsarbeiter
beschäftigt hatte. Bei einigen von ihnen wird in der Liste der Einsatzbereich
aufgeführt.
6 Franzosen (Bauhof, Westarbeiterlager, Stadtgärtnerei), 1 Holländer (Westarbeiterlager
), 2 Italiener (?), 2 Polen (Stadtwerke, Westarbeiterlager),
13 Sowjetrussen (Westarbeiterlager, Krankenhaus)
Bekannt ist außerdem der Einsatz von Kriegsgefangenen im St. Andreas-
Weingut.
Darüber hinaus fungierte die Stadtverwaltung als „Treuhänder" der Offenburger
Betriebe. Sie war Bauherr des Westarbeiterlagers. Die Baukosten
in Höhe von 80.000.- RM konnten bereits nach drei Jahren ausgeglichen
werden durch einen Unkostenbeitrag pro Kopf und Tag, den jeder Zivilarbeiter
zu entrichten hatte. 1944 betrug der Überschuss 30.000 - RM.
Zur Lagerverwaltung setzte die Stadtverwaltung einen eigenen ehrenamtlichen
Beigeordneten ein: Philipp Nünlist, Kreispropagandaleiter der
NSDAP.
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