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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 691
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Eichenschälen, Rüttibrennen im Harmersbachtal

691

Nach der Heuernte sägten die Bauern die noch stehenden Eichenstämme
und trugen sie auf Rudern zusammen, meistens gab es drei bis vier,
etwa 1 m hohe Rudern, die durch das geschälte Waldstück herunterliefen.
Diese in Rudern aufgeschichteten Baumstämme teilten das Reutfeld ein, in
mehrere Züge oder „Ju". Sie sollten beim späteren Rüttibrennen das Feuer
daran hindern, dass es die ganze Fläche erfasste und nicht mehr zu erwehren
gewesen wäre. Eine besonders starke Ruder als Wehrmauer gegen den
angrenzenden Laubwald. Die Äste und Zweige der Eichen und Hecken
wurden gleichmäßig in den Rudern verteilt und quer zur Zugrichtung gelegt
. Waren diese Vorbereitungen zum Rüttibrennen getroffen, dann forderte
der Bauer seine Nachbarn um Hilfe beim Rüttibrennen auf. Viele wehrende
Männer waren dazu notwendig. Damit man das Feuer leichter löschen
konnte, brachte man ein Jauchefass voll Wasser den Berg hinauf
zum abzubrennenden Waldstück. Bevor man mit dem eigentlichen Brennen
begann, standen die Männer im Kreise, beteten ein „Vater unser", damit
das Feuer nicht überlaufe und im angrenzenden Wald einen großen
Schaden anrichtete. Die Bauern in Oberentersbach streuten geweihte Kräuter
, die sie bei der Kräuterweihe am 15. August in der Kirche segnen ließen
, auf die abzubrennenden Äste. Man wollte dabei den Segen Gottes haben
, damit kein Schaden durch Ausbrechen des Feuers passiere. Die Rütti


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