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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 715
(PDF, 145 MB)
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Buchbesprechungen und Hinweise

715

(2000) wurde mit der Arbeit von Dzialos-
zynski und Ruch auf lobenswerte Weise
eine weitere Lücke in der Erforschung des
jüdischen Lebens in der Ottenau geschlossen
. Mit der vorliegenden Veröffentlichung
ist ein erster wichtiger Schritt getan. Es
wird nun eine weitere Aufgabe sein, die
Ergebnisse der Dokumentation sowie die
Namen der auf dem ..Guten Ort" bestatteten
Menschen, mit der allgemeinen Geschichte
der Juden und Jüdinnen in Offenburg
und in der Ottenau zu verknüpfen.

Uwe Schellinger

Grasse, Carola/Merz, Helmut R./Rutz,
Christa: Jüdisches Leben in Emmendingen
. Orte, Schauplätze, Spuren, Haigerloch
2001, 34 S., zahlreiche Abb. s/w.

Seit nunmehr drei Jahren veröffentlicht
der kleine Haigerlocher Verlag „Medien
& Dialog" in steter Folge die Broschürenreihe
„Orte jüdischer Kultur".
Mittlerweile sind über 20 Hefte erschienen
, die sich jeweils mit den Spuren jüdischen
Lebens in einzelnen Städten und
Dörfern beschäftigen. Bisher haben zwei
Ausgaben ehemalige jüdische Gemeinden
in der Ortenau zum Thema, nämlich Offenburg
und Kippenheim. Eines der Hauptinteressen
der Reihe besteht darin. Interessierten
einen praktisch-handlichen und informativen
Wegweiser für den eigenen
Besuch dieser Orte an die Hand zu geben.
Dementsprechend ist jede Broschüre mit
einem schematischen Übersichtsplan ausgestattet
, der die Spurensuche erleichtert.
Ebenso verhält es sich bei dem Büchlein,
das jetzt zum „Jüdischen Leben in Emmendingen
" vorliegt, erarbeitet von Carola
Grasse, Helmut R. Merz und Christa
Rutz, sowie herausgegeben vom Verein für
jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen
e.V. Seit 1995 besteht in Emmendingen
wieder eine jüdische Gemeinde,
die inzwischen hauptsächlich durch den
Zuzug aus Osteuropa Uber 200 Mitglieder
zählt und neben dem Landkreis Emmendingen
auch für die jüdischen Bürgerinnen
und Bürger der Ortenau zuständig ist.
Aktivitäten zur Geschichte und Kultur der
Ortenauer Juden sollten demnach stets die
neue jüdische Gemeinde in Emmendingen
im Blickfeld haben. Die Autorinnen und
der Autor der Emmendinger Broschüre
verfolgen in ihrer Broschüre den gelungenen
Ansatz, die Vergangenheit mit den
gegenwärtigen Entwicklungen zu verbinden
. Dieser Aspekt macht sicherlich den
besonderen Reiz gerade dieses Heftes aus,
im Gegensatz etwa zu Orten, in denen nun
schon seit sehr langen Jahren keine Jüdinnen
und Juden mehr leben. Dabei konnte
man, wie das angefügte Literaturverzeichnis
zeigt, auf eine ganze Reihe schon publizierter
Studien zum jüdischen Leben in
Emmendingen zurückgreifen. In Emmendingen
ist zu diesem wichtigen Teil der
Stadtgeschichte in der Vergangenheit
schon bemerkenswert viel Forschungsarbeit
geleistet worden. Diese fasst das Heft
nun in höchst anschaulicher Weise zusammen
, immer orientiert an der Topographie
jüdischen Lebens. Der Text, unterstützt
durch zahlreiche Abbildungen, behandelt
zuerst die Geschichte der israelitischen
Gemeinde Emmendingen von 1716 bis
zur gewaltsamen Auslöschung im Jahr
1940 (S. 3-8). Im folgenden Abschnitt
über die „Jüdischen Gemeindeeinrichtungen
" (S. 9-17) stellt neben Synagogen
und Friedhöfen zweifellos die erhaltene
ehemalige Mikwe, das jüdische Ritualbad,
eine Besonderheit dar. Erst 1988 wieder
entdeckt, treffen wir hier auf das einzige
bisher bekannte Beispiel einer vom
Synagogenbau getrennten Ritualbadanlage
aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
in Baden-Württemberg und somit
auf ein bedeutsames Kulturdenkmal. Wie
andernorts war es auch in Emmendingen
ein authentischer Ort, der bürgerschaftliches
Engagement forcierte. Die Entdeckung
der Mikwe und die nachfolgenden
Restaurierungsarbeiten mündeten 1988
in die Gründung des „Vereins für Jüdische
Geschichte und Kultur" in Emmendingen.
In dem Haus am Emmendinger Schloss-


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