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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 761
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Berichte der Mitgliedergruppen

761

Jahreshauptversammlung

Die Jahreshauptversammlung fand am Freitag, den 7. Dezember 2001, im Nebenzimmer
des Gasthauses Zur Krone in Schuttertal statt. Nach Beendigung der Regularien hielt das
Vorstandsmitglied Klaus Müller einen Vortrag über: „Erlebnisse und Eindrücke von meiner
Russlandreise nach dem sibirischen Kemerowo".

Denkmalpflege

1. Auf Veranlassung des Vorsitzenden wurde bei dem Gebäude Talstraße 14 in Schuttertal,
dessen Abbruch von der Eigentümerfamilie beantragt ist, vom Landesdenkmalamt eine
archäologische, restauratorische und bauhistorische Untersuchung vorgenommen.

Der annähernd quadratische Grundriss, die Mauerstärke von zirka 80 Zentimeter, die
stichbogigen Fensternischen im Innern, der hohe Keller sowie die topographische Lage gaben
Anlass zu der Vermutung, dass sich in dem massiven Kern des Hauses der lang gesuchte
wohnturmähnliche Sitz des einstigen Schuttertäler Ortsadels befinden könnte.

Zwar konnten die Gutachten den Wohnturm nicht bestätigen, jedoch die Untersuchungsergebnisse
legen die begründete Vermutung nahe, dass das Gebäude ein dem nichtbäuerlichen
Lebenskreis zugehöriges barockes Pavillon war. Die heimatgeschichtliche Bedeutung
des im Schuttertal einmaligen Gebäudes muss noch archivalisch erforscht werden.

2. Wiedererrichtung eines „neuen" alten Gedenkkreuzes an der Stelle eines abhanden gekommenen
Bildstocks von 1778. Das Gedenkkreuz am alten Kirchweg von Höhehäuser
über den Schwabenberg hinunter zur Pfarrkirche von Schweighausen erinnert an den
geheimnisvollen, plötzlichen Tod der Anna Maria Mayerin vom Mayerhof im Loh am
11. April 1778.

3. Auf Initiative mit Textvorschlag des Vorsitzenden wurde von der Gemeinde Seelbach an
der „Unteren Dautensteiner Mühle" in der Litschentalstraße am 10. September 2001 eine
Gedenktafel zur Erinnerung an den Revolutionsbürgermeister Michael Müller angebracht.

Die Inschrift lautet:

„Michael Müller (1801-1878), von Beruf „Mühlarzt", war Eigentümer der „Unteren
Mühle" zu Dautenstein von 1834 bis 1849.

Vom 22. Oktober 1844 bis 7. Juli 1849 war Michael Müller Bürgermeister der Gemeinde
Seelbach.

Michael Müller ist eines der vielen Opfer der Revolution von 1848/49, die für das Streben
des badischen Volkes nach Freiheit unbarmherzig zur Rechenschaft gezogen wurden.
All seiner menschlichen Ehre und seines Besitztums beraubt, endete Michael Müller wegen
„Theilnahme am Hochverrath" im Zuchthaus.

An die Mai-Revolution von 1849 in Seelbach erinnert heute noch die Ortsbezeichnung
„Auf der Werbe".

Im Mai 1849 wurden in der heutigen Litschentalstraße, zwischen der Glatzenmühle und
Schloss Dautenstein, „Auf der Werbe", die Volkswehrmänner aus Schuttertal und Seelbach
zum Ersten Aufgebot „angeworben" und von Theodor Mosmann, „Oberinstruktor des
Bezirks Geroldseck", durch „Exerciren" militärisch ausgebildet. Revolutionär Theodor
Mosmann, gebürtig aus Seelbach, war Hauptmann der 4. Kompanie des Lahrer Banners."


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