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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
82. Jahresband.2002
Seite: 769
(PDF, 145 MB)
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Berichte der Fachgruppen

769

Mittelalter und frühe Neuzeit

Willstätt-Sand: Die Gruppe Kehl-Hanauerland, unter Leitung von Herrn Walter Fuchs aus
Kehl-Auenheim, hat im vergangenen Herbst, mit Zustimmung des archäologischen Landesdenkmalamtes
für Mittelalter, eine 2. Grabungskampagne in der Wüstung Schweighausen
begonnen. Leider konnte, durch frühen Frost und darauf folgendes schlechtes
Wetter bedingt, die Grabung nicht im vergangenen Jahr zu Ende geführt werden, so dass
ein endgültiges Ergebnis noch nicht vorliegt. Bei der Grabung im Jahr 2000, siehe Ottenau
2001, lag diese im Innern eines Wohngebäudes mit vielen Funden von Gefäßscherben
und Ofenkacheln. Bei den weiteren Grabungen des vergangenen Jahres in der anschließenden
Bodenfläche wurde bald klar, dass man sich außerhalb des Gebäudes befand.
Scherbenfunde traten kaum noch auf. Dagegen fand sich ein schlecht erhaltener Pferdekopf
, der Rest des Skelettes liegt vermutlich außerhalb des Grabungsbereiches. Etwa 2 m
entfernt davon fand sich das Skelett eines Schweines und in der Mitte der Grabungsfläche
, dicht aneinander gedrängt, die Skelette zweier Hunde, siehe Bild 5 und 6. An der
westlichen Randfläche der Grabung häuften sich wieder Ziegelreste und Bruchsteine.
Dies könnte ein Hinweis auf ein weiteres Gebäude sein, so dass sich eine Grabungsfortsetzung
in dieser Richtung anbietet.

Bild 5: Zwei Hundeskelette in Bild 6: Der Schädel eines der beiden Hunde

Fundlage in der Wüstung Schweighausen
Wolfach: Im Rahmen der Vorstadtsanierung wurden im März 2002 zwei weitere Häuser in
der Badstraße abgerissen. Mit der finanziellen Unterstützung der Stadt Wolfach wurden mit
dem Bagger nach Abriss der Gebäude drei Suchgräben angelegt. Die Fachgruppe Stadtarchäologie
in der Mitgliedergruppe Wolfach/Oberwolfach untersuchte die Siedlungsschichten
der Grabenwände. Römische Bebauung, zu dem großen Scherbenfund von Gebrauchskeramik
beim Kindergartenneubau gehörend, wurde nicht festgestellt. An den Grabenwänden
wurden zwei Brandschichten, jeweils 30-40 cm hoch, aus zwei verschiedenen
Feuersbrünsten vorgefunden. Die oberste Brandschicht stammt aus dem Vorstadtbrand von
1762: „Am 23. April ist die Vorstadt in der Früeh mehrenteils abgebrannt und seynd hierbei
61 Gebäu eingeäschert worden". In dieser Brandschicht fanden sich zahlreiche Bruchstücke
von Ofenkacheln, die der Renaissance zuzuordnen sind, siehe Bild 7 und 8.


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