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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 87
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Die Acher-Rench-Korrektion und der Einsatz
von französischen Kriegsgefangenen

Horst Brombacher

Beim Blättern in alten Chroniken und Dorf- oder Stadtgeschichten fallen
immer wieder Katastrophenberichte ins Auge, bei denen vor allem über
Hochwässer und deren Folgen berichtet wird. So schilderte Philipp Rup-
pert eine Hochwasserkatastrophe in Achern: „Zwei Jahre später (1570), am
Freitag und Samstag vor Nikolaus, riß eine Überschwemmung zu Kappel,
Ober- und Unterachern alle Stege und Brücken fort bis auf die Landbrücke
und brach über das Feld den Kirchweg hinunter in das Dorf ein. Durch diese
Überschwemmung war das Wehr im Feldbach sehr schadhaft geworden
und es mußte 1575 mit vieler Mühe und großen Kosten ein neues angelegt
werden."1

So ist es wohl kein Zufall, dass am südlichen Eingang der Stadt Achern
seit dem 13. Jahrhundert eine Kapelle steht, die dem Heiligen Nikolaus geweiht
ist, dem Schutzpatron gegen Hochwassernot. Denn es traten immer
neue Überschwemmungen auf, wie die Chronisten vermerkten. „Am 15.
Juli 1716 war ein solches Hochwasser, wie es die ältesten Leute noch nicht
gesehen hatten. Alle Brücken und Stege und viele Häuser wurden fortgerissen
, Vieh und Leute kamen um."2 Die Stadtgeschichte verzeichnet weiter
: „Das Hochwasser zerstörte 1778 wieder alle Brücken am Feldbach, riß
eine Oelmühle, mehrere Plaueln und Ställe, dem Jörg Walz zu Oberachern
das Häuschen, der Gemeinde 80 Klafter und dem Michel Merz über 200
Klafter buchenes Holz fort."3 An anderer Stelle berichtete ein Chronist:
„Das Hochwasser vom 1.8.1851 ist auch im Oberacherner Dorfbuch verzeichnet
. Es heißt da: Im Jahre 1851, den 1. und 2. August, war ein allgemeines
und großes Wasser, welches an hiesigem Ort schweren und großen
Schaden anrichtete; nämlich wurde die hölzerne Brücke beinahe weggerissen
und nur durch Anhängen an die dort stehende Rusche gerettet, und lange
Zeit unbefahrbar war. Auch hat es an der hölzernen Brücke an der Ulmer
Straße großen Schaden angerichtet und der Bienensteg mußte in
Achern an der Lammbrücke abgeholt werden. Die Acherbrücke wurde repariert
, aber am 15. August 1852 erneut durch Hochwasser beschädigt."4
Der Acherner Bürgermeister Aloys Buhl sandte 1851 im Namen des Gemeinderats
ein dringendes Bittschreiben an das Großherzogliche Bezirksamt
Achern, in dem er deutlich machte, dass die „Nothwendigkeit" eines
Dammes am Feldbach sichtbar geworden sei und eine „Anordnung darüber
" getroffen werden müsste. Dabei wies er auf mögliche Schadenersatzforderungen
hin, die bei Untätigkeit auf die Behörde zukommen könnten.


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