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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 164
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Heinz Nienhaus

Bild 12: Mit Holzschindeln gedecktes eingeschossiges Kinzigtäler Haus in Freudenstadt
-Zwieselberg um 1910.

Schilli benannten Schwarzwälder Hausformen klar voneinander abgegrenzt
eingetragen - darunter auch das Verbreitungsgebiet der Vereinfachten
Kinzigtäler Häuser. In der zu dieser Karte gehörenden bildlichen Übersicht
der verschiedenen „Hausformen des Schwarzwaldes" fehlt leider die
vom vereinfachten Kinzigtäler Haus;46 sie ist erst aus Schillis späteren
Publikationen bekannt.47 Urteilt man nun streng und allein nach der schillischen
Karte, liegt Zwieselberg zwar in Nähe der Grenze zwischen dem
„Kinzigtäler Haus" und dem „Vereinfachten Kinzigtäler Haus", aber dennoch
eindeutig im Verbreitungsgebiet der Vereinfachten Kinzigtäler Häuser
. Und da Rommel offenbar nur die Karte, aber keine bildliche Darstellung
vom Vereinfachten Kinzigtäler Haus zur Verfügung stand, kam es zu
dem Missgeschick.

Natürlich können Grenzlinien in derartigen geografischen Karten niemals
starre Grenzen sein; sie sind fließend. Das macht Schilli in seinen
zahlreichen Veröffentlichungen48 auch immer wieder deutlich; genauso
wie er auch immer wieder auf Mischformen der Haustypen49 hindeutet, die
insbesondere in Nähe der Grenzen der Verbreitungsgebiete entstanden
sind.


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