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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 183
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Wolfacher Fasnetlieder

183

chen, dessen muntere Melodie eine schöne Ergänzung der Wolfacher Fasnetlieder
wäre, wenn es wieder an Fasnet gesungen werden würde (siehe
Notenbeispiel 3):22

Heisa jucheisa
Dideldum dei
In Wolfe gehis närrisch zu
Kommt Alle herbei.

Im Jahre 1938 erzählte die 1860 geborene Adelheid Moser (Buchbinderei)
in einem Gespräch mit Josef Krausbeck einiges über die Wolfacher Fasnetbräuche
im 19. Jahrhundert.23 Die Erinnerungen von ihr und ihren Eltern
reichen bis um das Jahr 1840 zurück. Nach ihren Angaben schnurrten damals
insbesondere die Frauen, die ihre Schnurrthemen u. a. beim Wasserholen
am Stadtbrunnen absprachen. Die Schnurrtermine waren nicht genau
festgelegt; auch unter der Woche wurde geschnurrt und zwar sowohl in
Wirts- als auch in Privathäusern. Vor und nach dem Schnurren und bei anderen
närrischen Zusammenkünften sangen die Wolfacher Narren neben
anderen auch die beiden folgenden Lieder, die nicht nur in Wolfach recht
beliebt gewesen sind:

Der Kalender der Liebe

Im Januar da führen uns die Männer auf das Eis;

dem Schnee sind ihre Worte gleich,

sie machen uns viel weiß.

Im Februar maskirn sie sich,

das dauert bis zum März,

:/: dann löst die harte Rinde sich

allmählich von dem Herz. :/:

Es folgen drei Strophen, die durch das ganze Jahr führen. Nach Böhme
entstand dieses Couplet vermutlich um 1840; es soll aus einer Oper oder
einem Singspiel „Talismann" stammen.24

Das Kanapeelied

Das Kanapee ist mein Vergnügen,
drauf ich mir was zu Gute thu.
Drauf kann ich recht vergnüget liegen
in meiner allzu sanften Ruh'!
Thut mir's in allen Gliedern weh,
:/: so leg' ich mich auf's Kanapee :/:


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