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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 230
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Ernst Bächle

Aus der Versteigerung im Meistbott am 22.6.-30.6.1809 wurden an
Fahrnis, Betten, Bettzeug, Schreinerwerk, Wagen und Pflug, Feld- und
Hausgeschirr ein Erlös von 2327 fl. erzielt.

Auch Deuchelbohrer, Brennhagen, Bohrer und Zirkel, steinerne
Schweinetröge, die Waag in der Metzg sowie zwei Metzgerhaumesser
wurden versteigert.

Die Gerätschaften hatten damals bei der Bevölkerung einen viel höheren
Gebrauchswert als in unserer heutigen Wegwerfgesellschaft.

Während der Zeit der Versteigerung in Wittichen war die Hochfürstliche
Hofcommission in Wolfach wohnhaft und ließ sich mit Chaise nach Wolfach
und Wittichen fahren, wobei der Fuhrknecht Jakob Hauer in Wolfach
übernachten musste.

Am 6./7.6.1809 wurde auf Anordnung der Hochfürstlichen Hofcommission
durch Schmied Johannes Dieterle und Christian Jehle, Wagner das
Vieh-Wagen- und Pfluggeschirr geschätzt.

Auch wurden Boten ausgesandt, die Versteigerung in der Nachbarschaft
und auswärtigen Stäben bekannt zu machen.

Einem Botten von Hochmössingen wurden 48 kr. bezahlt, die Briefe sicher
zu den Stäben zu tragen.

Zum Ausrufen der Versteigerung von Vieh und Fahrnis in der Nachbarschaft
und in den auswärtigen Stäben wurde dem Juden Veit Herz für seine
diesfälligen Bemühungen 3 fl. 25 kr. bezahlt, ebenso an Philipp Dietterle
1 Fl. 12 kr. verausgabt. Die Gesamt-Einnahmen betrugen 7.215 fl. 25 kr.

Hier sollten wir auch den damaligen herrschaftlichen Revierförster
Fürst erwähnen, der in der Stuck-Rechnung 15-mal erwähnt wird, und der
die im Jahr 1809 angebauten Erdäpfel übernommen hat sowie den Schnitt
des Oberen Ackers auf dem Haberland. Es handelt sich hier um den Vater
des am 2.3.1809, in Wittichen geborenen ältesten Sohnes Joseph Anton
Fürst. Heinrich Hansjakob hat in seinem 1897 erschienenen Buch „Waldleute
"7 diesem 1809 geborenen J. A. Fürst als „Fürst von Teufelstein" ein
literarisches Denkmal gesetzt.

Joseph Anton Fürst, Fürstlich Fürstenbergischer Beiförster, geb.
2.3.1809, trat in die Fußstapfen seines Vaters, indem er bei ihm als Forstlehrling
tätig war und 1839-1841 als Forstadjunkt in Wittichen die Stelle
des in den Ruhestand getretenen Vaters übernahm.

Die Stuck-Rechnung ist in Einnahmen und Ausgaben gegliedert. Über
die Ausgaben-Einträge erfahren wir dort wieder viel Interessantes.

Auf Pensionierung des klösterlichen Personals sind auf Schluss April
1809 noch rückständige Zahlungen zu leisten, die durch Teilzahlungen im
Juni und September 1809 beglichen wurden. Bei diesen Ausgaben ist hier
das gesamte klösterliche Personal erwähnt, nämlich: 1 Äbtissin, 1 Priorin,
5 Schwestern und 9 Chorfrauen (im Jahr 1802 waren es noch 7 Schwestern
und 13 Chorfrauen).


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