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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 309
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Der Bergbau im ehemaligen württembergischen Ami Homberg

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Bergwerksart zu graben, doch daß man ihm den 10. Teil von der Grube
gebe".5

Vermutlich war ein Bergregal bereits im Lehensbrief Kaiser Sigismunds
inbegriffen, der 1417 dem Grafen Eberhard IV. „alle von seinen Vorfahren
im Reich gegebenen Freiheiten und Privilegien, Gnaden, Briefe und Handfeste
" bestätigte, und nach C. F. Sattler „auch Gewohnheiten und des guten
Herkommens gedacht, zum bedenklichen Beweis, des Fürsten und Graven
nicht alle ihre landesherrlichen Rechte und Regalien durch kaiserliche Ver-
gonnungen, sondern auch durch Herkommen und Gebrauch derselben erlangt
haben".6

Einen starken Einfluss auf den Bergbau nahmen die damaligen politischen
und wirtschaftlichen Veränderungen im Lande, weil diese die Landesherren
zwangen, sich um neue und beständige Einnahmequellen zu bemühen
. Nichts lag dabei näher, als sich der Schätze (Silber, Erz usw.) zu
bedienen, die im Innern unserer Berge ruhten, was den „Alten" längst bekannt
war. Deshalb ließen die württembergischen Herzöge alte Gruben
wieder öffnen, förderten oder finanzierten oftmals vollständig neue Gewer-
ken und erließen Bergbauordnungen, die die Rechte und Pflichten für einen
ersprießlichen Bergbau festlegten. Es darf angenommen werden, dass
das Tiroler Bergrecht, das in dieser Zeit in Deutschland für besonders gut
gehalten wurde, die ersten württembergischen Bergbauordnungen beein-
flusste.

Bis zur Zeit Herzog Friedrichs I. ist über den Bergbau im Amt Hornberg
wenig zu erfahren. Johann Albrecht Gesner berichtet, dass zu Anfang des
16. Jahrhunderts, wohl zur Zeit Herzog Ulrichs, die „St. Peter Grube" im
Schlangenbrunnen, unweit Hornberg im Gutachtal entdeckt worden sei,7
und dass Herzog Christoph im Jahre 1564 auf eigene Kosten eine „Eisengrube
auf dem Hochberg bei Schiltach", womit der Hohberg gemeint ist,
betrieben hat.8 Über diese frühe und sicherlich nicht unbedeutende Grube,
was für alle Gruben dieser Zeit gleichermaßen gilt, gibt es nur wenige
Nachrichten. Das ist auch damit zu erklären, dass es damals noch keine
amtlichen Berichte über den Bergbau gab und der Abbau in Eigenregie und
ohne Aufsicht erfolgte.9

Der Regierungswechsel zu Ende des 16. Jahrhunderts leitete mit der Regierungszeit
Herzog Friedrichs I. eine für den Bergbau günstige Zeit ein.
Bald nach seinem Regierungsantritt ließ er im Jahre 1596 durch die Sachverständigen
Melchior Heher und Jacob Enderle ein Gutachten über die
Wirtschaftlichkeit seiner Gruben im Schwarzwald erstellen.10

In deren Bericht vom 6. Juli 1596 sind auch die Gruben „Zu Schiltach
am Hochenperg", „Zu Tennenbrunn", „Zu Horenperg im Reich-Sulzpach"
und am „Bielenstain" (Bollenstein - Bühlerstein) aufgeführt."

Wie J. A. Gesner weiter berichtet, hat Herzog Friedrich I. im Jahre 1597
die alten Arbeiten, sowohl im Sulzbach, Tennenbronn, besonders aber die


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