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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 312
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Wolfgang Neuß

Die Gutacher Gruben

Zweifelsfrei zählt der Bergbau in Gutach im Gutachtal zum bekanntesten
Bergbau im Mittleren Schwarzwald. Er ist älter als Reinerzau und Alpirs-
bach und begann anfang des 16. Jahrhunderts. Aber bereits damals wurde
von einer Aufsäuberung älterer, bereits bestehender Anlagen berichtet.
Leider ist die Lage mancher alter Gruben nicht mehr bekannt. Zu den
im beschriebenen Zeitabschnitt zählenden Gutacher Gruben gehören: die
St. Peter Grube, die St. Johannis Segen Zeche, die Himmelfahrt Grube und
die St. Jacob Grube.

Die Mehrzahl der Gänge setzen im Granit, dicht der Granit-/Gneisgren-
ze auf. Wie Manfred Martin berichtet, ist Kupferkies das häufigste Erz im
Gutacher Gebiet, weshalb es dort zeitweise der meiste Gegenstand des
Bergbaus gewesen sei und die Arbeiten in diesen Gruben auf die Gewinnung
von Kupfererzen ausgerichtet waren.24 Schnürten schreibt: „es fand
die Kupfergewinnung vorwiegend in der Buntsandsteinregion statt, in der
Granitregion nur im Gutachtal.25

Die „St.-Peter-Grube"

liegt beim Schlangenbrunnen unweit Hornberg im Gutachtal und baute auf
dem Gang, de sich vom Michelsberg südostwärts bis zum vorderen Sulzbach
, einem Nebenfluss der Gutach, erstreckt.26 Die Grube soll zur Zeit
Herzog Ulrichs zu Beginn des 16. Jahrhunderts von einem Schweinehirten,
als er eines Tages eine starke Quelle aus dem Berg entspringen sah, entdeckt
worden sein. Weil sich, wie bekannt, in alten Gruben reichlich Wasser
sammelt, führen Wasseraustritte nicht selten zur Entdeckung alter Gruben
und Schächte.

Die Grube liegt an der Abend-(West-)seite des Gutacher Gebirges. Wie
Gesner berichtete, wurde in dieser Gegend schon früh bergmännisch geschlagen
und recht schönes, derbes, in schnee- oder milchweißem Spat
brechendes gelbes Kupfererz oder Kies, vom Zentner 20 bis 24 Pfund des
besten Kupfers gefördert. Auch zu Herzog Friedrichs Zeiten wurde dort
gebaut, ist aber, weil der Preis sehr gering und die Erze kein Silber hatten,
wieder liegen geblieben.27

Im Jahre 1723 wurde die Grube durch einen Bergmann wieder in Betrieb
genommen. Dieser mutete anfangs eine alte Rösche (zum Rösten von
Erz) und fand beim Aufmachen ganz derbes Kupfererz, das die „Alten"
schon gefördert hatten. Die neue Gewerkschaft bestand aus Bürgern von
Hornberg, Gutach, Villingen, Balingen und der Schweiz. Nachdem der
Bergmann alle Anteile der wieder gemuteten Grube verkauft hatte, trat er
die Lehensträgerei mit Bewilligung der Gewerkschaften im ersten Quartal
1724 an den Bankier Rothmund und die Kommissare Paul und Hektar Zü-
blin aus St. Gallen ab, die um diese Zeit auch die „St. Johannis Zeche am


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