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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
83. Jahresband.2003
Seite: 457
(PDF, 99 MB)
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Buchbesprechungen und Hinweise

457

Der Landkreis Rastatt. Kreisbeschreibungen
des Landes Baden-Württemberg
. Hrsg.: Abt. Landesforschung und
Landesbeschreibung in der Landesar-
chivdirektion Baden-Württemberg mit
dem Landkreis Rastatt und dem Landesmedienzentrum
Baden-Württemberg
. 1200 Seiten in 2 Bänden mit 4
Karten-Beilagen; über 550 Abb. Thorbecke
-Verlag Stuttgart. 2002. 74 €.

Ein Drittel des 2-bändigen Werkes ist
dem allgemeinen Teil gewidmet, in dem
die Naturbedingungen (wie Geologie,
Landschaftsformen) sowie die geschichtlichen
und kulturellen Grundlagen des
Landkreises aufgezeigt werden. Hierzu
werden auch Kunst, Volkskultur und
Mundart in eigenen Kapiteln behandelt.
Der Leser erfährt, dass der historische Begriff
Ortenau über die nördliche Grenze
des heutigen Ortenaukreises hinausgeht,
wobei die alte Reichslandvogtei lediglich
die Gemeinde Ottersweier betroffen hat.
Annäherungsweise mag im Norden aber
die alte Bistumsgrenze von Straßburg als
Ausläufer der Ortenau angenommen werden
. Die aufgezeigte mittelalterliche Ordnung
(wie etwa bei den Stichpunkten
Herrschaft, Leibeigenschaft, Zehnt oder
bei vielen anderen mehr) gibt über den
Landkreis Rastatt hinaus eine gute Einführung
auch für benachbarte Regionen. -
Die wirtschaftliche Entwicklung seit dem
19. Jahrhundert bis heute wird in nach
sachlichen Gesichtspunkten unterteilten
Abschnitten abgehandelt. Der Abschluss
des allgemeinen Teils bringt die Darstellung
von Themen, die die Politik, das Sozialwesen
, Kultur, Bildung und die Kirchen
betreffen.

An diese vorgegebene Gliederung lehnen
sich die Beschreibungen der 23 Gemeinden
mit ihren 65 Gemarkungen
(Stand 1970, vor der Gemeindeverwaltungsreform
) an. Zu Beginn werden jeweils
die naturräumlichen Gegebenheiten
und das Siedlungsbild vorgestellt. Letzterem
wird wie im allgemeinen Teil besondere
Aufmerksamkeit geschenkt. Die Besiedlung
der einzelnen Ortsteile (Gemarkungen
) erfährt eine aufschlussreiche
Darstellung mit instruktivem Kartenmaterial
, das den Baubestand in drei bis fünf
Zeitabschnitten seit der 2. Hälfte des 19.
Jahrhunderts bis heute aufzeigt. Zudem
werden auch einzelne Wohnplätze innerhalb
der Gemarkungen beschrieben. - Bis
1800 wird über die Geschichte jeweils getrennt
nach den Ortsteilen berichtet. Im
letzten Abschnitt geht es innerhalb der
Gesamtgemeinde vor allem um die politische
, wirtschaftliche und kulturelle Lage,
wie sie sich seit Anfang des 19. Jahrhunderts
bis heute entwickelt hat. Durchgängig
finden sich bei allen Gemeinden Grafiken
über die Bevölkerungsentwicklung
und die Landtags- und Bundestagswahlen.
- In farblich unterlegten Kolumnen wird
bei einigen Gemeinden auf Besonderheiten
eingegangen, wie etwa auf die Bühler
Frühzwetschge, eine Staustufe am Rhein,
auf eine soziale Einrichtung, eine Fabrik
oder eine Kapelle. Vermisst wird eine
kleine Abhandlung über die ehemals bedeutsame
Burgschifferschaft (Anm.: Im
Register fehlt dazu S. II, 593).

Die Beschreibungen erhalten einen besonderen
Gehalt durch die vorzüglichen
Abbildungen. Aussagekräftige Luftbilder
sowie Ausschnitte aus Gemarkungsplänen
des 18. Jahrhunderts und auch verkleinerte
Pläne aus der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts
sind wertvolle Beigaben zur Siedlungsgeschichte
. Sie bereichern die vielfältige
gut ausgewählte Palette neuer und
alter Bilder.

Ein Schönheitsfehler ist gewiss die
weiße Aussparung des Stadtkreises Baden
-Baden in der beigelegten geologischen
(!) Übersichtskarte sowie in zwei
Karten, die die Ortsherrschaften um 1500
und 1790 darstellen. Der allgemeine Hinweis
auf den Historischen Atlas von Baden
-Württemberg ist hier sicherlich nicht
ausreichend. - Vermisst werden die Titel
zu den Abbildungen auf den Umschlag-
seiten (u. a. Holzbrücke über die Murg in
Forbach, Heustadelwiese bei Reichental.


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