Freiburger historische Bestände - digital

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Berichte der Fachgruppen

Bild 7: Avers- und Reversbild des dreifachen Ausbeutetalers der Grube Wenzel in
Oberwolfach.

Avers (links): Reichsfürst Joseph Wenzel von Fürstenberg (1728-1783).
Revers (rechts): Bildliche Darstellung der Grube St. Wenzel mit Stollenloch. Die
untere Inschrift nimmt Bezug auf die große Silberausbeute im 1. Quartal des Jahres
1767.

Das große Wappenschild wird von einer U-förmigen Vliesordenskette umrahmt. Es enthält
die Wappen von Altungarn-Böhmen, Kastilien-Leon und Österreich-Burgund. Die Silbermünze
stammt aus der Zeit von 1564 bis 1595 und hat einen Durchmesser von 30 mm.

Die zweite Münze ist ein silbernes Dreikreuzerstück und wurde 1618 geprägt. Die
Aversseite zeigt das Brustbild des Kaisers Matthias (Regierungszeit von 1612 bis 1619) mit
Lorbeerkranz und Halskrause nach rechts schauend. Die Umschrift lautet: MATTHIAS . D .
G.R.J.S.A.H.R. REX. Auf der Reversseite ist in der Mitte der doppelköpfige Adler
mit Wappenschild und unten im Oval die Wertangabe 3 (Kreuzer) aufgeprägt. Die Umschrift
lautet: ARCHID . AV . D . BV . CO . TYR . 18. Die Münze hat einen Durchmesser
von 20 mm.

Oberwolfach: Von einer Baustelle in Polen wurde mir der Fund einer Silbermünze zur Bestimmung
seiner Bedeutung gemeldet. Auf der Aversseite ist die Prägung „Wolffach" zu lesen
. Es wurde vermutet, dass diese Münze mit der Stadt Wolfach etwas zu tun hat. Es handelt
sich um einen so genannten Dreifachtaler mit einem Durchmesser von etwa 65mm. Er
ist der Münzsorte „Ausbeutetaler" eines Silberbergwerkes zuzuordnen und wurde auf
Grund eines ungewöhnlichen Abbaus von drei Tonnen Silber in nur einem Vierteljahr in der
Grube Wenzel, Oberwolfach, in Stuttgart geprägt. Der Münzherr ist Reichsfürst Philipp
Wenzel von Fürstenberg. Die Grube erbrachte während ihrer langjährigen Betriebszeit insgesamt
nur fünf Tonnen Silber, also nur zwei Tonnen mehr. Die Grube, im Fronbachtal bei
Oberwolfach gelegen, ist heute ein Besucherbergwerk und kann mit Führung besichtigt
werden. Die Silbermünze wurde nur in etwa 500 Exemplaren geprägt. Auf einer Schweizer
Auktion wurde dieser Dreifachtaler zu einem Ausgangspreis zur Versteigerung von 10.000
Schweizer Franken angeboten. Der erzielte Preis ist nicht bekannt.