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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 23
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Dr. Magnus Brucker - das Schicksal

eines Auswanderers aus Haslach in den USA

Manfred Hildenbrand

Unter den 80.000 Badenern, die nach Niederschlagung der badischen Revolution
in die USA auswanderten, waren acht Haslacher, die 1849 und
1850 nach Amerika gingen, weil sie die politischen Verhältnisse daheim
als unerträglich empfanden. Mit Recht stellte Heinrich Hansjakob fest:
„Die Revolution hat manche von Hasle nach der neuen Welt getrieben, die
einen aus Furcht, die anderen, weil die Freiheit ihren Tod gefunden."1 Es
waren dies der Seifensieder Ignaz Fritz, der Nagelschmied Franz Xaver
Bührer, der Metzger Josef Geiger, der Bäcker Arbogast Fackler, der Färber
Bernhard Hansjakob, der Bäcker Fidel Hansjakob (beides Vettern von
Heinrich Hansjakob), der Drechsler Georg Baumgart sowie der Arzt Dr.
Magnus Brucker.2

Das Schicksal des Arztes Dr. Magnus Brucker soll hier exemplarisch
beschrieben werden. Er wurde am 6. September 1828 in Haslach als Sohn
des Tagelöhners Jakob Brucker und dessen Ehefrau Therese Hils geboren.3
Er hatte noch vier Geschwister. Die Familie lebte in äußerst ärmlichen Verhältnissen
. Jakob Brucker war Steinklopfer. Dem damaligen Haslacher
Stadtpfarrer Johann Placidus Brüderle fiel die große Intelligenz des jungen
Magnus in der Schule auf. Er sorgte dafür, dass er auf Kosten der Kirche in
Freiburg das Gymnasium besuchen konnte. Dafür sollte Magnus auch
Priester werden.

Nach dem Abitur war dem 16-jährigen Magnus Brucker jedoch nicht
nach dem Theologiestudium zumute. Er verließ Freiburg und bewarb sich
an der Universität Heidelberg erfolgreich um ein Stipendium und studierte
dort ab 1844 Medizin.4 Im Jahre 1846 setzte Magnus Brucker sein Medizinstudium
an der Universität Straßburg fort und legte dort im Frühjahr
1848 sein medizinisches Examen ab und promovierte zum Doktor der
Medizin.5

Damals tobte in Baden die Revolution. Der junge Arzt Dr. Magnus Brucker
hatte sich im April 1849 freiwillig den badischen Revolutionstruppen
als Feldchirurg angeschlossen. Nach der Niederschlagung der Revolution
im Juli 1849 floh er zunächst in die Schweiz, danach nach Italien. Von Genua
aus gelangte er mit dem Schiff in die USA, voller Hoffnung, in diesem
Land die Freiheit zu erlangen, die soeben in seinem Heimatland von den
preußischen Bajonetten beseitigt worden war.6

Magnus Brucker ließ sich in Troy im Staate Indiana als Arzt nieder.
Dort heiratete er auch seine Frau Elisabeth, die aus Bayern stammte. Die


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