Freiburger historische Bestände - digital

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Louis Ludes

hatten sie fließendes Wasser, anständige Toiletten und Badewannen, hier
auf den Dörfern war alles anders.

Später war es den Evakuierten erlaubt, einzeln oder gruppenweise in das
geräumte Straßburg zu reisen, um Wertgegenstände, Wäsche und Bettenmaterial
zu holen. Mit Passierschein versehen und von Wachpersonal begleitet
, konnten sie in Straßburg ihre Wohnung aufsuchen, dort die entsprechenden
Sachen herausholen und eingepackt auf dem Bürgermeisteramt
abgeben, von wo ihre Pakete per Bahn kostenlos zum neuen Wohnort
transportiert wurden - mehr als 15.000 Gepäckstücke, darunter fast
1.100 Fahrräder, die ja damals fast den Wert von Luxusgütern hatten.

Als Weihnachten 1939 nahte, ließ Maire Frey Tausende von Weihnachtsbäumen
aus den städtischen Waldungen in die Dordogne schicken,
damit die Straßburger ein echtes elsässisches Weihnachtsfest feiern
konnten.

Bemerkenswert ist auch, dass für diese Flüchtlinge aus Elsass-Lothrin-
gen die Kranken- und Altersversicherung unverändert beibehalten werden
konnte. Dieses „Privileg", das ihnen bessere Versicherungsleistungen garantierte
als den „Innerfranzosen", beruhte auf einem Dekret, das in den ersten
Kriegstagen erlassen worden war.

Tabelle 1: Evakuierungsplan Strasbourg 1939.
Abfahrten und Zielorte für Eisenbahnbenutzer

Einwohner von

Bahnhof in

Zug nach

Strasbourg
1., 4., 6., 7.,
Polizeirevier

Koenigshoffen

St. Die, Schirmeck, Provencheres

Strasbourg

2. und 3. Revier

Lingolsheim

Barr, Bruyeres

Strasbourg
5. Revier

Hauptbahnhof

St. Die

Hoenheim,
Bischheim,
Schiltigheim,
Robertsau

Bischheim

Bruyeres

Neudorf

Neudorf

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