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„ Wenn ich so an meine Heimat denke, wenn ich so die Berge betrachte
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folg, wird er für geeignet betrachtet, die Kantine des KZ zu verwalten.
Diese Tätigkeit beginnt er am 1. September 1934, da ist er noch immer 17
Jahre alt. Warum er die Kantine nur bis Januar 1935 verwaltet, ist nicht ersichtlich
. Ab Februar ist er wieder als Wachmann eingesetzt, Weihnachten
war er sogar befördert worden: zum SS-Sturmmann der untersten Stufe. In
den folgenden Monaten kommt es im Columbia-Haus zu Gewaltexzessen,
zwei Gefangene werden erschossen. Der eine nachts am 2. März 1935,
Heinz Hoppe. Der andere, Kurt Wirtz, Anfang Mai.21 In jenen Anfangsjahren
kam es noch vor, dass bei Tötungen in Lagern die Staatsanwaltschaften
zu ermitteln begannen.
Das war hier der Fall. Der Todesschütze kam in Untersuchungshaft und
die Situation wurde für den Reichsführer SS so brenzlig, dass er den Kommandanten
des KZ, den Danziger Zahnarzt Dr. Alexander Reiner, beurlaubte
.22 Immer mehr sind wohl die jungen SS-Männer in Zweifel über ihre
Perspektive.23 Hans Bächle, dem in Offenburg kein Schulabschluss und
keinerlei Berufsausbildung gelungen war, ließ sich von dem gefangenen
Beppo Römer, den er mehr und mehr als väterlichen Freund ansah, eine
berufliche Perspektive ausmalen. Denn Römer war immerhin Syndikus einer
großen Firma und hatte nicht nur viele politischen, sondern auch ge-
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