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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 253
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Die Abtei Schuttern: Vom Stützpunkt

zur monastisehen Durchdringung der Ortenau

zum repräsentativen und kulturellen Zentrum1

Luisa Galioto

Im Jahr 1972 kam in der ehemaligen Benediktinerabteikirche Schuttern,
im Zuge von archäologischen Sondagen, einer der aufsehenerregendsten
Befunde in der Ortenau zu Tage. Es handelte sich um die Bruchstücke eines
Mosaikmedaillons, das deutlich auf karolingisch-ottonische Vorbilder
zurückgriff. Den damaligen wissenschaftlichen Betreuern der archäologischen
Untersuchung, dem Oberkonservator Herrn Dr. Peter Schmidt-Tho-
me und dem vor Ort tätigen Wissenschaftler, dem Architekten Herrn Karl
List, wurde sehr bald klar, dass die bis dahin als Legende geltende frühchristliche
Gründung der Abteikirche einen Kern an Wahrheit enthielt. Folgerichtig
entschied man sich für die Ausdehnung der archäologischen
Untersuchung auf den gesamten Kirchenraum und auf einige Bereiche
außerhalb. Mehrere Grabungskampagnen wurden durchgeführt und 1975
abgeschlossen. Die Autorin beschäftigt sich im Rahmen einer Dissertation
mit der Auswertung der Grabungsbefunde. Der vorläufige Stand der Arbeit
wird im folgenden Text vorgestellt.

Die vorklösterliche Zeit

Die Benediktinerabteikirche Schuttern entstand an der Westseite der Schutter
, in der Nähe einer römischen Straßenstation der Rheintal-Fernverbindung
von Kaiseraugst bei Basel nach Mainz. Die Station, die sich an einer
Dreiwegkreuzung befand, war seit dem Ende des 2. Jahrhunderts nach einem
Brand verlassen worden. Eine gleichzeitige römische Nutzung des
späteren Klosterareals kann nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden. Römische
Funde sind zwar an mehreren Stellen des ausgegrabenen Areals zu
Tage gekommen, sie stammten aber aus umgelagerten Schichten oder waren
mit jüngerem Material vergesellschaftet und können daher die umliegenden
Strukturen nicht datieren. Auch für die alamannische Zeit gilt diese
Problematik. Nur eine bescheidene Menge kleinteiliger Funde bezeugt die
Präsenz der neuen Bevölkerungsgruppe. Das stark zerscherbte Material
stammte größtenteils aus der Friedhofserde, nur wenige Bruchstücke konnten
mit Einschränkungen einer Bestattung zugerechnet werden. Als Hinweis
für eine mögliche Existenz des Friedhofes vor der Klostergründung
kann die Überbauung einer Bestattung durch eine klosterzeitliche Mauer
gewertet werden.


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