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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 262
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Luisa Galioto

Erweiterung des Gebäudes durch einen U-förmigen Anbau im Osten statt
(18), der auffälligerweise nur an den Ecken die oben genannte Holzpfostenunterlage
aufwies. Vermutlich öffnete sich in seiner Mitte, in der Flucht
des bereits bestehenden Tores eine zweite Türöffnung.

Die romanische Klosteranlage

In der Mitte des 12. Jahrhunderts fiel die karolingisch-ottonische Klosteranlage
einem Brand zum Opfer. Das Kloster wurde, wie bereits erwähnt,
größtenteils abgerissen und neu erbaut. Die neue Klosterkirche, eine Säulenbasilika
mit Westturm, dehnte sich auf die Fläche aus, die ehemals vom
alten Langhaus, dem Atrium und der Toranlage eingenommen worden war.
1155 fand die Weihe des neuen Gotteshauses durch Bischof Burkhard von
Straßburg statt. Südlich der Klosterkirche befand sich der Kreuzgang und
wahrscheinlich auch die übrigen Klosterbauten, nördlich und östlich von
ihr erstreckte sich der Friedhof.

Der romanische Kirchenbau ist im Jahr 1767 bis knapp oberhalb des
Fundamentes abgerissen worden. Nur die 2 m tiefen und 1,50 bis 2 m breiten
Fundamentmauern sind von ihm übrig geblieben. Sie erfüllten auch für
die darauf folgenden Kirchenbauten diese Funktion. Die erhaltenen Kirchenfundamente
ergeben den kreuzförmigen Grundriss einer 56,50 x 18,50
m großen dreischiffigen Säulenbasilika mit Querschiff und dreischiffigem,
gerade abgeschlossenem Staffelchor (1,13,2,3,5). Das äußere Erscheinungsbild
der romanischen Kirche ist dank zweier Radierungen von Franz
Xaver Schönbachl aus der Mitte des 18. Jahrhunderts größtenteils rekonstruierbar
. Die Darstellung zeigt eine romanische Kirche, bereits durch einen
barocken Westturm ergänzt, umgeben von einer barocken Klosteranlage
. Das Langhaus ist mit einem einfachen Rundbogenfries geschmückt, die
Südfassade des Querhauses wird durch profilierte Gesimse in zwei Ebenen
gegliedert. Kleine Rundbogenfenster öffnen sich in den Mauern des Langhauses
, größere im Querhaus und Chor. Zum ursprünglichen Bestand gehörte
ein mächtiger Turm, der die Westfront der Kirche beherrschte.

Aus dem archäologischen Befund ist ablesbar, dass die Außenmauern
der Klosterkirche aus regelmäßigen Quadern bestanden, deren Sichtflächen
randparallele geregelte Glattflechenhiebe aufweisen. Der Innenraum der
Klosterkirche, bis auf den Chor, lässt sich größtenteils durch die Befunde
rekonstruieren. Der Chor ist durch die heutige Choranlage zerstört bzw.
überbaut worden. Aufgrund der bautypologischen Verwandtschaft mit der
Klosterkirche in Murbach kann eine ähnliche Chorlösung mit Chorseitenschiffen
und eine mögliche Überbauung der Querarme oder der Vierung
mit Türmen angenommen werden. Die Architektur der Vierung (6) wurde
von kreuzförmigen Pfeilern getragen, deren Unterlagen sich noch erhalten
haben (7). Das Langhaus war durch achtjochige Arkaden in drei Schiffe


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