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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 307
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Placidus III., letzter Abt von Schultern, seine „Geschichts-Erzählung" von 1799 .

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diese mit Herrn von Baden und Rink als ständische Deputierte ihre Kompliment
machten, zurückgekommen. Ich besuchte denselben. Er wußte nichts
von den Verrichtungen der Kommissionen zu erzählen als ein paar Sottisen.
Bonaparte oder den großen Napoleon hätten sie gesehen, an der kurfürstlichen
Tafel gespeist. Bei Kaiser Napoleon, als dieser fragte, wessen Ordens
Herr Prälat wäre, antwortete Herr von Baden: Benediktiner. Auf des Kaisers
Frage, ob man in Schuttern Erziehung der Jugend hätte, war die Antwort
: Nein. Was tun sie denn, fragte der Kaiser. Herr von Baden, der Chef
der Deputation, antwortete: Sie beten, und der Kaiser wandte sich weg.
Zum Besten der Klöster ward gar nichts gesprochen. Wohl suchte man eine
gute Pension vorzubereiten. Man gab selbst zu verstehen, daß man nichts
als Aufhebung erwarte, aber gute Versorgung hoffte.

11.2.1806: Auch der Prälatenstand hängt nicht sehr zusammen. Schuttern
wartet auf Auflösung, St. Trudpert ist sorgenlos, St. Märgen untätig
und nicht weniger nach Auflösung begierig.

15.4.1806 (Kirchliche Feierlichkeiten beim Übergang an Baden; Ruch):
Die Reden im Münster wurden alle französisch gehalten. Herr Prälat von
Schuttern hielt das Te Deum und Herr Prälat von St. Märgen soll dabei assistiert
haben. Gerade 2 Prälaten, von denen bekannt ist, daß sie die Auflösung
der Stifte wünschen.

6.5.1808: Es sind sehr viele Geistliche aufgehobener Klöster in Freiburg
. Mir allein sind bekannt von Schuttern Herr Prälat und noch ein Ka-
pitular und ein Professor. (...) Auffallend ist es, daß die meisten Religiösen,
auch ohne Zwang, unter diesen auch die Senioren, ihre Klöster verlassen
haben. Jeder fängt eine eigene Haushaltung an und hält sich eine Köchin,
anstatt daß es schicklicher gewesen wäre, in ihren Klöstern zu bleiben und
dort zusammen zu leben. Freilich haben sie die Ausrede, sie wollten die
Zerstörung nicht ansehen.

26.3.1810: Nachmittag machte mir S. Exz. Herr Prälat von Schuttern
einen Besuch, was wirklich eine besondere Sache war. Seit fast 2 Jahren
hatten wir einander nicht gesehen. Herr Prälat kam in Weltpriesterkleidern
, i.e. im Überrock mit rundem Hut, jedoch mit Pektorale unter dem
Überrock. Ganz ohne Absicht mag der Besuch nicht gewesen sein, doch
bleibt die wahre Ursache mir unbekannt.

Januar 1814 (der österreichische Kaiser Franz weilt in Freiburg; Ruch):
Nachdem die Abreise seiner Majestät des Kaisers von Osterreich auf den
12. festgesetzt war, so wurde noch, auf wessen Antrag weiß ich nicht, um
eine Abschiedsaudienz angesucht und diese gnädigst verwilligt. Es erschienen
dabei Prälat von Schuttern und Prälat von St. Peter.(...) Die Stunde
war um lh 11 Uhr. Der Kaiser war in der besten Laune, sprach mit froher
Miene vom glücklichen Fortgang, vom bald zu hoffenden Frieden. (...) Der
Kaiser versprach, bald wieder nach Freiburg zu kommen. So wurden die
Herren entlassen. Prälat von Schuttern hatte mit dem Prälat von St. Peter


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