Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 311
(PDF, 115 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2004/0311
311

Der Rüster „Musikbaron"

Franz Friedrich Böcklin von Böcklinsau (1745-1813) und die
Musik in der Ortenau1

Christoph Schmider

Einleitung

Noch nie hat wohl ein Lobredner die Unverschämtheit gegen das
Publikum weiter getrieben, als der Verf[asser] der beyden Biographien
des H[er]rn v. Boeklins (...) Ich nehme hier feierlichst mein
Wort (...) wieder zurück, als ob H[er]r Pf[arrer] Christmann eines
solchen Gewäsches fähig sey. Eher wollte ich es der Eitelkeit u.s.w.
des Herrn von Boeklin zutrauen, sie selbst aufgesetzt zu haben. (...)
Seine Noten-Produkte haben noch Niemandem der Mühe werth
geschienen, ein Wort darüber zu verlieren. Auch ich würde mich
gehütet haben, den Namen Boeklin hier noch einmal zu wiederholen,
wäre es nicht geschehen, um wegen der prahlerhaften Lüge, aus
welcher der ganze Artikel Boeklin im a[ltenj Lex[ikon] besteht, die
Leser um Verzeihung zu bitten.2

Nicht sehr schmeichelhaft ist es, was über den „Musikbaron" Franz Friedrich
Sigismund August Böcklin von Böcklinsau in der 1812 bis 1814 erschienenen
zweiten Auflage von Franz Ludwig Gerbers „Lexikon der Tonkünstler
" steht. Umgekehrt hat „The New Grove", eines der bedeutendsten
Musiklexika unserer Zeit, dem Musikbaron einen in positivem Grundton
gehaltenen Artikel von deutlich mehr als einer halben Spalte gewidmet -
und somit den Schluss nahegelegt, dass er nicht ganz unbedeutend gewesen
sein dürfte.

Nach 1814 hatte sich lange Zeit niemand mehr näher mit dem Musikbaron
beschäftigt, was seinen Grund in Gerbers vernichtendem Urteil gehabt
haben könnte. Eine eingehendere Würdigung, die sich näher mit dem musikalischen
und musiktheoretischen Schaffen auseinandersetzt, gibt es erst
aus dem 20. Jahrhundert. Titel, Zeitpunkt und Ort der Veröffentlichung lassen
allerdings eine gewisse Vorsicht angeraten erscheinen: Die Rede ist
von einem Aufsatz, den Josef Müller-Blattau unter dem Titel „Ein alemannischer
Musikfreund zu Goethes Zeit" im Jahr 1938 im Jahrbuch der Stadt
Freiburg veröffentlichte. Der Band hieß „Volkstum und Reich. Ein Buch
vom Oberrhein" und enthielt Beiträge wie eine „Hymne an die Jugend"
von Baidur von Schirach oder eine Abhandlung über „Schicksal des Erbes


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2004/0311