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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 346
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Suso Gärtner und Egon Schempp

Alte Grabplatten leiden unter der Witterung

Nur wenige Grabsteine und Grabplatten aus dem 17. und 18. Jahrhundert
finden sich noch auf dem Friedhof.17 So gelangten beim Abbruch des
Chors der Bühler alten Kirche wohl einige alte Grabplatten von Geistlichen
, die üblicherweise in oder bei den Kirchen bestattet wurden, wie die
des 1789 gestorbenen Jesuiten Carl von Molitor, auf den neuen Friedhof.
Heute ist die Inschrift auf seiner Grabplatte aus grauem Sandstein beim
nördlichen Eingang nur noch teilweise zu entziffern und der darunter befindliche
Kelch kaum mehr zu erahnen.

Schon im Jahre 1900 stellte der Mooser Pfarrer und Bühler Historiker
Karl Reinfried in seinem grundlegenden Artikel „Der Bühler Friedhof und
die Friedhofkapelle" fest, dass der vor 40 Jahren noch vorhandene Grabstein
des Pfarrers Georg Kroll (f um 1610), verschwunden war.18

1923 fand eine Versteigerung von Grabsteinen statt.19 Als man 1931 einen
neuen Friedhofseingang ins Auge fasste, sollten die wertvollen alten
Grabsteine in ordnungsmäßiger Weise konserviert werden. In der Ausschreibung
vom 9. Oktober 1933 wurde bestimmt, dass die beiden alten
Grabplatten, welche links des Haupteingangs auf dem Friedhof lagerten,
entsprechend einzumauern und nachher zu reinigen waren.20

Rettungsversuche

Im Jahre 1928 wandte sich ein Nachkomme der alten Bühler Familie Lichtenauer
an den Bürgermeister und wies auf das Fehlen des Grabsteins seiner
Urgroßtante Marianne Brückner, geb. Lichtenauer, hin. Sie war, wie er
in seinem Brief anfügte, die Witwe des badischen Generals Ludwig Brückner
(geb. 1766 in Bühl), der sich in Spanien und vor Straßburg 1814 besonders
ausgezeichnet hatte.

Nachdem im Jahre 1931 Prof. A. Stolz, ein Verwandter des berühmten
Bühler Bürgersohns Alban Stolz, auf die Beseitigung des Grabmals von
dessen Bruder, des Apothekers Ludwig Stolz, hingewiesen hatte, wurde
das Grabmal nach Intervention des Historischen Vereins wieder an der
Umfassungsmauer aufgestellt. Seine Frau war übrigens eine geborene
Scheffel, eine Tante des Dichters.

Am 5. Januar 1933 wandte sich der Vorsitzende der Bühler Ortsgruppe
des Historischen Vereins für Mittelbaden Peter an das Bürgermeisteramt
Bühl und bat um die Erhaltung der alten Grabsteine. Bei einer Begehung
habe man festgestellt, dass „ein schöner und kulturhistorisch bedeutsamer
Grabstein auf dem Abfallhaufen des Friedhofes geworfen worden war. Es
handelt sich um das Grabmal eines Bäckermeisters Edelmann aus dem Jahr
1804". Er wies darauf hin, dass es um ein „Gedenkzeichen für einen Angehörigen
eines alten Bühler Geschlechtes und der gesamten Bäckerzunft"


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