Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 398
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Ralf Bernd Herden

ben hatten. Es lag deshalb nahe, dass sich Lahrer Freimaurer, welche in der
Freiburger Loge „Zur edlen Aussicht" aufgenommen worden waren, oder
auch in Straßburg, Müllhausen im Elsass oder Basel, Gedanken darüber
machten, ob nicht auch in Lahr eine „vollkommene und gerechte Johannisloge
" errichtet werden könnte.

Im Jahresbericht für das Jahr 1860 der Loge „Zur edlen Aussicht" in
Freiburg taucht dann auch folgender Vermerk auf:

„Am 30. Dezember gelegentlich der Affiliation (Annahme eines in einer
anderen Loge zum Freimaurer aufgenommenen Bruders in einer neuen Loge
) eines Bruders von Lahr waren um diese Zeit noch mehrere Lahrer Brüder
anwesend. Diese wurden bald darauf brieflich aufgefordert, in ein engeres
Verhältnis durch Abhaltung maurerischer Kränzchen zu treten; sie
möchten einen maurerischen Verein gründen und die schriftlichen Vorträge
nach Freiburg einsenden."

Trotzdem scheint es jedoch in den folgenden Jahren ruhig geblieben zu
sein. Es bleibt geschichtlich lediglich festzuhalten, dass im Jahre 1862 in
Lahr ein Buch des Jakob Venedey erschien, welches den Titel trug: „Dankschreiben
eines Freimaurers an seinen Bruder in Christo Alban Stolz",
welches den Parolen des radikalen Antifreimaurers entgegentrat. Jakob Venedey
war übrigens 1805 in Köln geboren worden. Er wurde als Teilnehmer
am Hambacher Fest verhaftet, entfloh und lebte als politischer Flüchtling
bis 1848 in Frankreich und England. Er war Mitglied der Loge „Zur
edlen Aussicht" in Freiburg, welche zur Mutterloge der Lahrer Freimaurer
werden sollte, und nahm regelmäßig an deren Zusammenkünften teil.

Zehn Freimaurer aus Lahr, Gegenbach, Zell am Harmersbach, Kippenheim
und Offenburg, denen aus persönlichen oder beruflichen Gründen die
Möglichkeit genommen war, regelmäßig an den Arbeiten (so werden die
rituellen Zusammenkünfte der Logen genannt) ihrer bisherigen Logen teilzunehmen
, schlössen sich dann im Juni 1866 zum Kränzchen „Zur offenen
Burg" zusammen. Dieses sollte am räumlichen Mittelpunkt Offenburg seinen
Sitz haben.

Alexander Adam aus Offenburg soll den Anlass zur Gründung gegeben
haben. Er war übrigens ein Halbbruder des Offenburger Bürgermeisters
Gustav Ree, dessen Andenken die Stadt Offenburg eine Anlage gewidmet
hat. Auch er war übrigens Freimaurer. Zu den maßgeblichen Mitbegründern
dieses Zirkels gehörte auch der frühere Lahrer Bürgermeister Wilhelm
Schubert.

Nach mehreren Vorbesprechungen in Offenburg und Freiburg wurde die
feierliche Einweihung des „Kränzchens" am 29. Juli 1866 durch die Beamten
(Vorstandsmitglieder) der Loge „Zur edlen Aussicht" (Freiburg) vollzogen
. Die Zeichnung (so wird bei den Logen der Vortrag genannt) bei der
Lichteinbringung (Einweihung) hielt Gustav Ree, er hatte sie unter das Bibelwort
„Es ist nicht gut, dass der Mensch alleine sei" gestellt.


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