Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 399
(PDF, 115 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2004/0399
Freimaurer in der Ortenau

399

Vorsitzender des Kränzchens „Zur offenen Burg" wurde Christian Sie-
fert, Fabrikant in Lahr. Ihm zur Seite stand Max Scheid, Apotheker in Kippenheim
, welcher das Amt des Schriftführers versah. Der größte Teil der
Mitglieder des Offenburger Kränzchens gehörte zur Loge „Zur edlen Aussicht
" (Freiburg). Christian Siefert war übrigens in der Loge „St. Jean
d'Ecosse" in Marseille aufgenommen worden.

Folgende 18 Freimaurer schlössen sich dem neuen Kränzchen an: Kaufmann
Christian Siefert aus Lahr, Apotheker Max Scheid aus Kippenheim,
Kaufmann Diez aus Kehl, Kaufmann Karl Dimmler aus Zell am Harmersbach
, Prof. Dr. Albert Gerbert aus Lahr, Konditor Karl Haas aus Lahr,
Kaufmann Henzi aus Lahr, Postexpeditor Michael Hofmann aus Rheinbischofsheim
, Fabrikant Quintus Kuß aus Offenburg, Kaufmann Marckwardt
aus Lahr, Kaufmann Reiter aus Dinglingen, Gastwirt Ries aus Offenburg,
Kaufmann Rudolf Schaible aus Offenburg, Postexpeditor Franz Josef
Schmieder aus Zell am Harmersbach, Kaufmann Wilhelm Schubert aus
Lahr, Weinhändler Karl Schumacher aus Kippenheim, Fabrikant Gustav
Schweiß aus Offenburg und Kaufmann August Thiemann aus Lahr. Auch
Alexander Adam muss sich dem von ihm initiierten Kränzchen angeschlossen
haben, denn er stellte für die stetig wachsende Gemeinschaft,
welche sich zwischenzeitlich eine kleine Bibliothek einrichtete, bereits am
15. Dezember 1867 bei der Mutterloge in Freiburg den Antrag, aus dem
Kränzchen eine Loge entstehen zu lassen.

Bereits zuvor hatte das Kränzchen von der Freiburger Mutterloge den ersten
Hammer sowie die Gesetzestafeln, beides Gegenstände, die beim Ritual
Verwendung finden, als Geschenk erhalten. Lokale und personelle Probleme
führten dazu, dass man sich dann dazu entschied, die neue Loge in Lahr und
nicht in Offenburg einzurichten. Leider wurde der eifrige Förderer Adam,
der als Eisenbahnverwalter in Offenburg tätig war, bald weg versetzt.

In mehreren Zusammenkünften des Kränzchens wurden die Vorbereitungen
zur Logengründung besprochen. Am 21. März 1868 einigte man
sich darauf, für die Tempel arbeiten das Ritual (die Formen) der Freiburger
Loge „Zur edlen Aussicht" zu übernehmen, und sich wie diese der Bayreuther
Großloge „Zur Sonne" anzuschließen. Nachdem die Großloge „Zur
Sonne" endgültig 1873 die „Ritualfreiheit" eingeführt hatte, übernahm die
Lahrer Loge offiziell das sog. „Freiburger Ritual", bei dem das „Weiße
Buch", mit weißem Einbanddeckel und weißen Blättern, als Symbol für
das „Heilige Gesetz" auf dem Altar lag. Damals war es zu heftigen Diskussionen
innerhalb der Großloge gekommen, ob das „Weiße Buch" oder die
Bibel aufgelegt werden sollte. Tatsächlich war das „Weiße Buch" in Lahr
bereits bei der Gründung 1868 aufgelegt worden. Bei der Gründung 1868
nahm die Lahrer Loge den Namen „Allvater zum freien Gedanken" an,
welcher auf Bruder Adam zurückgehen soll. Dabei soll auch der „Altvater"
eine gewisse Rolle gespielt haben.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2004/0399