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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 410
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Ralf Bernd Herden

unter der Berliner Großloge „Royal York". Als Bayreuth dann 1810 an
Bayern fällt, bilden die Logen in Bayreuth, Nürnberg und Fürth die selbstständige
Großloge „Zur Sonne", welche 1829 auch formell den Namen einer
Großloge annimmt und formell aus dem Verband der Großloge „Royal
York" ausscheidet.

1807 wurde die Aufnahmefähigkeit von NichtChristen beschlossen, ein
Beweis für die fortschrittliche Haltung der stark humanitär ausgerichteten
Großloge, welche dann durch die Machenschaften der nationalsozialistischen
Gewaltherrscher ihr Ende fand.

Nach dem II. Weltkrieg schloss sich die große Mehrheit der Logen, welche
zur ehemaligen Großloge „Zur Sonne" in Bayreuth gehört hatten, der
neu entstandenen „Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer
von Deutschland" an. Diese beschloss im Jahr 1958 gemeinsam mit der
„Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland" die freimaurerische
„Magna Charta". Dieser schlössen sich 1970 die „Große National-Mutter-
loge zu den drei Weltkugeln", die „Provinzialloge britischer Freimaurer in
Deutschland" und die „American Canadian Provincial Grand Loge A.F &
A.M." an, welche heute gemeinsam die „Vereinigten Großlogen von
Deutschland" bilden.

Eine reguläre Großloge kommt zu Stande, wenn eine Vereinigung regelrechter
Logen von einer Großloge ein Patent (eine Anerkennungsurkunde)
erhält, oder wenn mehrere reguläre Logen für sich selbst eine Großloge
einsetzen. Beide Ansichten sind auch nach der Meinung der Großloge von
England, der eigentlichen Mutterloge aller Freimaurerlogen, rechtsgültig.
Die Großloge hat die Aufgabe, in Zusammenfassung ihrer Logen für die
Einheitlichkeit der Form und des Inhalts der freimaurerischen Arbeiten zu
sorgen. Ihre Organe werden wiederum durch Vertreter der Logen gewählt.

Mit großem Eifer und großer Sorgfalt leitete der Meister vom Stuhl,
Gustav Pfisterer, die Vorbereitungen für den Großlogentag. Nach dem Musikvortrag
„Das ist der Tag des Herrn" eröffnete Großmeister Schilling die
Tagung. Den Festvortrag, dessen Thema wohl bis heute nichts von seiner
Aktualität eingebüßt hat, hielt Dr. Roth (Erlangen) unter der Überschrift
„Welche Mittel stehen der einzelnen Loge zur Verfügung, um in ihrer Umgebung
aufklärend zu wirken?"

Die Chronik vermerkt den menschlichen Zug, dass bei den Beratungen
am Sonntag den Teilnehmern „ein Frühstück geboten wurde, was jedoch
der Ungestüm der Brüder wegen anfänglich zu Schwierigkeiten führte".
Mit Humor wurde jedoch diese kleine Schattenseite, welche so gar nicht
freimaurerischer Art ist, bewältigt. Die Tagung, welche man am Montag
durch einen Ausflug in die Umgebung abrundete, nahm ansonsten einen
äußerst harmonischen Verlauf. Dreißig Logen waren bei diesem Großlogentag
in Lahr vertreten. Unter ihnen waren auch zwölf Logen der Provinzialloge
„Nordstern" in Norwegen, welche letztmals an dieser Tagung teil-


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