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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 412
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Ralf Bernd Herden

intensive „Arbeit am rauhen Stein", der man sich vor allem durch Vorträge
und Diskussionen widmete.

Hauskauf

Nachdem die Stadt Lahr mitgeteilt hatte, dass sie die von der Loge im
„Haus zum Pflug" angemieteten Räume in absehbarer Zeit für eigene Zwecke
selbst benötigen werde, musste man sich auf die Suche nach einer neuen
Heimstatt machen. Nach sorgfältiger Prüfung der Finanzlage und der
festen Zusage einiger Brüder, den Hauskauf spürbar finanziell zu unterstützen
, begann man mit den Verhandlungen über den Kauf des Logenhauses
am Urteilsplatz. Es sollte bis zum heutigen Tag, lediglich unterbrochen
durch den Terror der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, zur Heimat
der Loge und ihrer Brüder werden.

Im Dezember 1913 erteilte der Bürgerausschuss der Stadt Lahr dem
Kauf seiner erforderliche Zustimmung. Hiernach wurde das Haus erworben
. Brüder übernahmen die Leitung und Durchführung notwendiger Um-
bauarbeiten, und groß war die Zahl der Brüder, welche zur Aufbringung
der Kosten unentgeltliche Anteilsscheine erwarben. Der großen Zahl von
Brüdern, welche auf diese Weise ihrer Loge eine Heimstatt schufen, gilt
noch heute das ehrende Andenken seitens ihrer Loge.

Am 20. April 1914 konnte die erste Zusammenkunft in den neuen Logenräumen
stattfinden. Die Mitgliederzahl der Loge stieg kontinuierlich
an. Am 25. Mai 1914 sprach Bruder Naegele, Meister vom Stuhl, im Rahmen
eines Vortrages zum Thema „Friedensbestrebungen", mit ein Beweis
dafür, dass die zahlreichen Legenden, die Freimaurerei trage mit eine
Hauptschuld am Ausbruch des L. Weltkrieges, völlig unhaltbare Zweckpropaganda
ist.

Am 18. Oktober 1914 sollte die feierliche offizielle Lichteinbringung in
den neuen Tempel erfolgen. Die Vorfreude unter den Brüdern auf dieses
einmalige und besondere Ereignis war verständlicherweise groß, jedoch
machte der l. Weltkrieg alle Pläne zunichte. Die Lichteinbringung musste
auf unbestimmte Zeit verschoben werden.

Der 1. Weltkrieg

Groß war die Zahl der Brüder der Lahrer Loge, auch vor allem unter den
Mitgliedern des Beamtenrates (Vorstandes), welche sofort nach Kriegsausbruch
zu den Fahnen gerufen wurde. Oftmals kam bei den Zusammenkünften
nur noch eine sehr kleine Zahl von Brüdern zusammen, manchmal
kaum ein Dutzend. Bei den rituellen Tempelarbeiten war es kaum möglich,
die unverzichtbaren Beamtenstellen zu besetzen. Bald machte sich auch
bei den Brüdern der Loge die schwere Lebensmittelknappheit bemerkbar,


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