Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 416
(PDF, 115 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2004/0416
416

Ralf Bernd Herden

Das Deutsche Rote Kreuz erließ am 1. Oktober 1934 eine Verfügung,
nach welcher die Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge nicht mit der Mitgliedschaft
im DRK vereinbar war. NS-Präsident des DRK war der bekannte
Nazi Herzog Carl Eduard von Sachsen-Coburg-Gotha (1884-1954),
welcher u. a. NSKK-Ehrenführer, SA-Ehrenführer und Mitglied des
Reichstages war. Er selbst war bis 1933 Protektor der Logen in Coburg und
Gotha gewesen - und sah sich nach dem Krieg selbstmitleidig als Opfer
seiner Zeit - verkannt in seinem angeblich steten Bemühen, Schlimmeres
zu verhindern ...

Auch wurde bis zum 31. Januar 1938 im Bibliotheksbau des Deutschen
Museums in München die Ausstellung „Der ewige Jude" gezeigt, welche
das Ziel hatte, die Besucher in verlogenster Weise zu beeinflussen. Arbeiter
in großen Münchner Betrieben fanden Eintrittskarten in ihren Lohntüten
- der Eintritt war selbstverständlich dem Lohn abgezogen worden. Ein
Raum dieser Ausstellung widmete sich auch einer Freimaurerloge. Präsentiert
wurden u. a. Skelette, Ketten und Kerzen!

Und auf ihren Überprüfungs-Fragebögen hatten z. B. SA-Angehörige
neben ihrer „Arischen Abstammung" auch zu versichern, dass sie weder
jetzt noch in der Vergangenheit einer Loge angehören oder angehört
haben.

Der NS-Schulungsbrief VI./7. (1939)

Mit dem bereits oben erwähnten Zitat aus „Mein Kampf beginnt der
scheinwissenschaftlich aufgebaute Schulungsbrief des Hauptschulungsamtes
der NSDAP. Den Freimaurern werden dabei unbewiesene, verleumderische
und ehrenrührige Vorgänge unterstellt, welche jeder Wahrheit entbehren
. Sie werden als jüdisch-arabische Sekte dargestellt, als vaterlandsverräterische
Humanisten, als orientalische Blutopferer. Die einzig wahre Beschuldigung
, welche die Freimaurerei jedoch ehrt, ist die Tatsache, dass
die Freimaurer aller Logen „unverbesserliche Demokraten" sind. Der Bau
des „Tempels der Humanität" wird als unverbesserlicher, art- und rassefremder
Humanismus dargestellt. Dabei ist jedoch einzig und allein richtig,
dass religiöse Toleranz und Menschenachtung, über Glaubens- und Rassegrenzen
hinweg, zu den Zielen der „königlichen Kunst" gehören.

SS/SD-Berichte zur Freimaurerei

Neben zahllosen anderen Gruppen, welche den NSDAP-Machthabern ein
Dorn im Auge waren, weil sie sich nicht ihrer menschenverachtenden Politik
unterwerfen wollten, wurden auch die Freimaurer vom Sicherheitsdienst
der SS beobachtet, der seine Beobachtungen in geheimen Lageberichten
zusammengefasst hat.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2004/0416