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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 455
(PDF, 115 MB)
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Carl Isenmann, der badische Silcher

455

Die Wirren der Revolution hatten sich gelegt und das Bürgertum konnte
sich wieder entfalten. Der junge Isenmann bewarb sich auf Anraten seiner
Freunde um die Stelle als Kapellmeister bei der Stadt Offenburg. Er hatte
kein Glück, denn der Stadtrat hatte sich wegen seiner Jugend für eine Absage
ausgesprochen. Durch Musikstunden verdiente er sich seinen weiteren
Unterhalt, bis er sich 5 Jahre später entschloss ein Musikstudium aufzunehmen
.

Die Ausbildung

Isenmann hatte sich 1856 am Konservatorium in München als Student eingeschrieben
. Der damalige Direktor Franz Hauser war sein Lehrer. Auch er
erkannte die große Begabung seines Studenten. Neben der instrumentalen
Weiterbildung waren seine Unterrichtsfächer besonders auf Harmonielehre
, Kontrapunkt und Komposition ausgerichtet. Auf Anraten seines Lehrers
begann Isenmann noch mit dem Studium des Gesangs und der Musikwissenschaft
. Bei der Aufgabenstellung, selbst Kompositionen anzufertigen,
zeigte sich Carl Isenmanns großes Talent und Begabung. Noch ohne Vorstellung
, welchen Weg er einschlagen möchte, fanden seine Kompositionen
große Anerkennung. Leider musste er sein Studium abbrechen, da sein Vater
schwer erkrankt war, was ihn zur Rückkehr nach Offenburg zwang.
Wegen finanzieller Not seiner Familie musste er eine Stelle als Musiker
annehmen.

Die erste Anstellung

Mit den besten Zeugnissen und einer besonderen Empfehlung seines Lehrers
und Freundes, die bis ans Lebensende dauern sollte, erhielt Isenmann
eine Stelle als Chormeister am Hoftheater in Meiningen. Dies war damals
der bedeutendste Musentempel von ganz Deutschland, an dem alle großen
Musiker anzutreffen waren. Hier konnte er sich in die Musik und Opernliteratur
einarbeiten, was sich bei seinen Kompositionen deutlich bemerkbar
machte.

Meiningen war damals die Residenz der Herzöge von Sachsen und ein
besonderer Ort der Kunstpflege in ganz Europa. Die besten Dirigenten waren
am Hoftheater tätig oder als Gäste eingeladen. Das Schauspielensemble
unter der Leitung des Herzogs Georg II. war mit seinen Gastspielen an allen
Bühnen in ganz Europa ein Begriff für höchste Vollendung der Kunst.

Der freiheitsliebende Musiker Carl Isenmann fand die feste Bindung und
das dauernde Sich-Unterordnen unerträglich für seine weitere Entfaltung.

Er wechselte in die Schweiz. In Brienne übernahm er die Stadtkapelle
und den Gesangverein. In kurzer Zeit hatte er große Erfolge zu verbuchen
und war ein angesehener und gefeierter Künstler.


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