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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 469
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Das Kinzigtal vor 100 Jahren

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liches Festbankett im Rathaussaal. Die Hausacher begaben sich zunächst
„im geschlossenen Zuge mit der Musik" zum Festgottesdienst, anschließend
in die Traube „zu einem Frühschoppen und abends zum Festbankett
in die Kegelbahn der Wirtschaft zum Schloßberg". Auch Gutach meldete
sich mit einem Festgottesdienst, einem Frühschoppen und abends mit einem
Festbankett in der Linde zu Wort. Dort hielt Pfarrer Nuzinger die
Festansprache, der Gesangverein umrahmte musikalisch und der Militärverein
erfreute mit „theatralischen Vorführungen aus dem Soldatenleben".

Februar 1903: Ein neues Schlachthaus für Hornberg?

Während dieser Tage die Kinzigtäler Schwarzwaldvereine mit einer neuen,
gesamteinheitlichen Wegmarkierung mit der gelben Raute beschäftigt sind,
bemühte sich vor 100 Jahren der Hausacher „Verschönerungsverein" mit
der Anlage einer neuen Teilstrecke des Westweges vom Schlossberg hinauf
zum Farrenkopf. Unter der Burg trafen sich auch der „Verband Kinzigtäler
Gewerbevereine" zu einer Gauausschusssitzung. Seine Durchlaucht der
Fürst zu Fürstenberg kaufte den „Reichensteiner-Hof' in Reichenbach bei
Hornberg. Obwohl das Bezirksamt seit längerer Zeit auf den Bau eines
neuen Schlachthauses drängte, wollten die Hornberger vorerst noch nichts
davon wissen. Schließlich habe die „Erstellung einer Wasserleitung, der
Bau einer Kleinkinderschule und der Rohbau einer neuen Turnhalle" die
Stadtkasse genug gebeutelt. Auch werde ein „Neubau der Volksschule und
die Herstellung eines Bürgersteigs durch die Straßen" als vordringlicher erachtet
. Dagegen wurde in Fischerbach der Bau eines neuen Schulhauses -
allerdings auf dem alten Platz neben der Kirche - beschlossen.

Gastarbeiter schon vor 100 Jahren! Hausach: „Nachdem schon eine Zeit
lang der Zuzug von italienischen Arbeitern in kleinen Trupps begonnen
hatte, passierte der erste Extrazug mit Italienern, von Konstanz kommend,
unsere Station." Auf der Schwarzwaldbahnstrecke Hausach fanden Probefahrten
zum Testen der neuen „Westingshouse-Doppel-Bremse" statt, die
bereits auf der Höllentalstrecke erfolgreich im Einsatz war und ein „allmähliches
Bremsen" ermöglichte. In Mühlenbach durfte sich eine „Störnäherin
" über die Gewährung einer „Invalidenrente" von monatlich 8 Mk.
und 80 Pfg. freuen. Erfolgreich konnten sich die Haslacher Wirte gegen die
Absicht eines Maurers wehren, „den Betrieb einer Gastwirtschaft mit
Branntweinausschank mangels eines begründeten Bedürfnisses" zu eröffnen
.

Schlagen wir die Schattenseiten unseres Lebens auf. In der Oberwol-
fach-Rankacher Grube Klara fand ein Bergmann durch das Herabstürzen
einer etwa „300 Zentner schweren" Gesteinsmasse den sofortigen Tod.
Fassen wir kurz zusammen: Giftmord in Durbach, Selbstmord und Mordversuch
in Lahr, Mordversuch in einem Zigeunerlager bei Schutterwald.


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