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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 482
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Kurt Klein

Der Kriegerverein Wolfach-Halbmeil bereitete durch die Schilderung
von „Herrn Amtsgerichtssekretär Reich" über seine Erlebnisse im Krieg
1870/71 den Besuchern „einige äußerst genußreiche Stunden". Es wurde
gewünscht, „dass der Herr Redner noch öfters Gelegenheit nehmen werde,
die Mitglieder des Vereins durch seine Vorträge zu begeistern". Den Kirchweihsonntag
feierten die Kinzigtäler mit „Metzelsuppe", mit „süssem Neuen
", mit „Tanzunterhaltung" oder „Tanzbelustigung". Da nach altem
Brauch der Bauer erstmals nach der langen Sommerzeit zur Kirchweih
wieder Fleisch auf den Tisch stellte, konnte in der Tageszeitung vernommen
werden: „Auf Kirchweihsonntag und von da an bis auf weiteres prima
feines Kuhfleisch per Pfd. 66 Pfg."

Einem Zeitungsbericht zur Folge „ist Deutschland dasjenige Land der Erde
, wo die meisten Kartoffeln verbraucht werden". Im Vergleich verzehren
die Deutschen fünfmal mehr dieser Knollen als die Bewohner der Vereinigten
Staaten von Amerika. Es ist zu erwarten, dass die Produktion „infolge des zunehmenden
Verbrauchs von Kartoffelspiritus für den Betrieb von Motorwagen
" sich merklich erhöhen wird. Gewarnt wurde vor der Annahme österreichischer
Taler, da beim Umtausch in Deutsche Mark mit einem Wertverlust
von 1,55 Mark zu rechnen ist, weil nur der Silbergehalt vergütet wird.

November 1903: Haslach erhält eine Drahtseilbahn

Im Rahmen eines „taktischen Übungsrittes" der Lahrer Garnision wurden
vor 100 Jahren die Wolfacher mit einer Einquartierung beehrt, und zwar:
„3 Stabsoffiziere, 5 Hauptleute, 1 Unteroffizier, 10 Gemeine (darunter 8
Burschen) und 9 Offizierspferde und zwar die Offiziere ohne, die Unteroffiziere
und Gemeine mit Verpflegung. Pferdefutter ist nicht zu stellen." Im
Hausacher Bahnhofshotel trafen sich die Mitglieder des „Vereins selbständiger
Kaufleute und Gewerbetreibender des Kinzigtales" zu ihrer Hauptversammlung
, zu der die Vertreter der Orte Biberach, Haslach, Hausach,
Hornberg, Wolfach, Schultach und Zell a. H. erschienen waren.

Die Haslacher wurden um eine weithin sichtbare Attraktion reicher.
Und zwar erstellte die „Gesellschaft , Vulkan', Haslacher Schotterwerke"
eine 2.400 m lange Drahtseilbahn, um das zwischen dem Häldele und dem
Bannstein abgebaute Hornblendegestein vom Gewinnungsort bei einem
Gefälle von 185 m zur Verladestation an der Kinzigtalbahnstrecke zu befördern
. „Die Stadt erhält von der Gesellschaft eine Entschädigung von 25
Pfennig für das Kubikmeter des verkleinerten Materials. Bei einem flotten
Geschäftsgang wird also die Stadt kein schlechtes Geschäft machen". Das
„beste Schottermatrial Süddeutschlands" sollte vor allem im Straßenbau
Verwendung finden.

In Hornberg schlössen sich schießfreudige Männer zu einem „Zimmer-
Stutzen Verein" zusammen, um allwöchentlich im „Mohren" ihre Flinten


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