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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
84. Jahresband.2004
Seite: 568
(PDF, 115 MB)
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568

Rezensionen

Die Archäologin Luisa Galioto beschreibt
danach in einer „Führung durch
die Ausgrabung" eingehend die archäologischen
Funde und Erkenntnisse, die im
Zusammenhang mit der Kirche stehen und
die seit den bedeutsamen archäologischen
Projekten von Karl List in den Jahren
1972-1975 stets einen Schwerpunkt der
Forschung zu Schuttern bildeten (S.
35-53). Die Autorin erklärt anhand der
vorliegenden Befunde die Baugeschichte
von der ältesten Klosteranlage aus dem 8.
Jahrhundert über die karolingisch-ottoni-
sche Anlage bis zur Umgestaltung in der
Romanik. Dieser durch mehrere Planillustrationen
unterstützte Beitrag, dessen
Mittelpunkt die Beschreibung des bekannten
Schutterner Mosaikmedaillons aus dem
11. oder 12. Jahrhundert bildet, könnte jedoch
vielleicht aufgrund seines fachlichen
Detailreichtums an der bei einem „Kirchenführer
" wohl anvisierten allgemeinen
Leserschaft vorbeigehen. Dem Beitrag hätten
deshalb einige zusammenfassende und
resümierende Sätze gut getan.

Ekkehard Klem fasst schließlich noch
einmal verschiedene Darstellungen, u. a.
aus seiner Feder (1984, 2003). zur Baugeschichte
und Architektur des so genannten
Heiligenzeller „Schlössle" zusammen, das
als Propstei eine weltliche Außenstelle der
Abtei war (S. 54 f.). Hier sind gerade die
mehrfachen Besitzwechsel nach der Säkularisation
und die nachfolgenden unterschiedlichen
Nutzungen, etwa als Zichorienfabrik
, interessant. 1980- 1984 konnte
die Gemeinde Friesenheim eine Renovierung
des zuvor vom Abbruch bedrohten
Bauwerks durchführen, das heute im neuen
Glanz der Gemeinde als kultureller Veranstaltungsort
dient.

Die jeweiligen Artikel werden durch
zahlreiche Abbildungen in hervorragender
Qualität ergänzt und illustriert. Durchaus
beeindruckend ist das ausführliche Literaturverzeichnis
(S. 56 f.), mit dem die ansprechende
Broschüre ihren Abschluss
findet. Dieses lässt durch die Auflistung
von über 50 Einzeltiteln zum einen erkennen
, dass die Schutterner Abtei und ihre
Kirche einer der am gründlichsten erforschten
Gebäudekomplexe in der südlichen
Ottenau sein dürfte. Der Schwerpunkt
der modernen Forschung zum Kloster
Schuttern (eine erste Chronik schrieb
der Mönch Paul Volz aus Offenburg schon
um 1510), die nun mit vorliegendem Kirchenführer
zusammengefasst ist. lag hier
eindeutig im Zeitraum von 1971 bis 1984,
während in den letzten zwei Jahrzehnten
nur noch vereinzelt weiterführende Studien
erschienen sind. Zweitens wird deutlich
, dass der Fokus der Schutterner Kirchengeschichtsschreibung
stets und vor
allem auf die Geschichte der bedeutenden
Abtei und speziell des Kirchengebäudes
als solches ausgerichtet war. Darüber hinausführende
Forschungen über das religiöse
Gemeindeleben im Pfarrdorf Schuttern
sowie sozialgeschichtliche Zugänge
zur Geschichte des Ortes jenseits der
Klostermauern stehen hingegen noch aus.
Auch nach dem Jubiläum von 2003 fehlt
eine Gesamtgeschichte des Ortes Schuttern
. Die Autoren und die Autorin des
vorliegenden Kirchenführers hatten freilich
eine andere Aufgabe und haben diese
in lobenswerter Weise gelöst.

Uwe Schellinger

Sauer, Bernhard: Schwarze Reichswehr
und Fememorde. Eine Milieustudie
zum Rechtsradikalismus in der Weimarer
Republik. Berlin, Metropol 2004,
357 Seiten (= Dokumente - Texte - Materialien
, veröffentlicht vom Zentrum
für Antisemitismusforschung der Technischen
Universität Berlin, Band 50)

Der bekannteste Diersburger war der
Sohn des dortigen Pfarrers. Hermann Ehrhardt
, geboren 1881, musste gleich mehrmals
in seinem Leben emigrieren. Weil er
einen Lehrer schlug, bekam er Schulverbot
für alle badischen Gymnasien, so kam
er 1899 an die Nordsee zur Marine. Nach
der massiven Unterstützung der „Regierung
Kapp" - es war vor allem Ehrhardts


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