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Die Visitationen der Straßburger Kirchenpräsidenten
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Johann Schmidt
Slg. Straßburger National-
und Universitätsbibliothek
von der Grün mit den Besitzrechten zugleich das Kirchenpatronat erwarb
.10 Dadurch lockerten sich die Verbindungen zwischen der Gemeinde
Nonnenweier und den Kirchenbehörden in Straßburg. Die Ritterschaft der
Ortenau, in der von der Grün Mitglied war, plante zwar, eine kirchliche
Oberbehörde zu errichten, die dann hätte Visitationen vornehmen können.
Sie konnte aber die Pläne nicht realisieren, sodass der Ortspfarrer weitgehend
von dem Grundherren abhängig wurde." Insofern ist der Visitationsbericht
von 1660 der letzte in der langen Serie der Berichte.
Sie sind im Stadtarchiv Straßburg - ein seltener Fall - so gut wie lückenlos
erhalten. Auch wurden sie in Schriften zur Straßburger und elsässi-
schen Kirchengeschichte, in Darstellungen zu Reformen innerhalb der lutherischen
Kirche Deutschlands schon erwähnt und teilweise exzerpiert.
Die Ortschronik von Karl Ludwig Bender bringt Auszüge aus den Visitationsberichten
von 1653 und 1660, die in das Ortssippenbuch Nonnenweier
übernommen wurden.12 Dessen ungeachtet beschäftige ich mich noch einmal
mit den Berichten aus diesen beiden Jahren, zum einen, weil sie zu einem
markanten Zeitpunkt, ziemlich unmittelbar nach dem Ende des Dreißigjährigen
Krieges mit seinen materiellen Zerstörungen und seinen Ver-
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