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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 26
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Ludwig Uibel

1730:

Drei Hessen-Darmstädtische Prinzen. Enkel des regierenden Grafen Reinhard
III. von Hanau-Lichtenberg, „kamen ... den Rhein herüber, blieben
hier Übernacht und zogen durch ihre Aufführung aller Herzen an sich. Gott
lasse sie aufwachsen zu seiner Ehr, der hohen Familie zur Zier - und aller
Untertanen Schutz." Im letzten Satz spürt man die bange Hoffnung, die
den zukünftigen (absoluten!) Fürsten begleitet, da von seinem persönlichen
Format Wohl und Wehe des Ländchens abhängen wird.

1734:

Während des Polnischen Erbfolgekriegs (1733-35) fanden zwar in der Gegend
von Lichtenau keine Kampfhandlungen statt, aber die Einquartierung
französischer Truppen machte sich unliebsam bemerkbar: „In diesem ist
Lichtenau eine Zeitlang von den Franzosen beschwert, aber endlich 1734
im September rein geplündert worden, also das das Elend nicht zu beschreiben
war, darinnen wir gestürzet worden, denn sie haben tartarisch
darin gehaust. Ac: woran Rocozel, der kommandierende General, schuldig
war. Sie versprach(en) zwar alles zu bezahlen, allein wie weit sie es bezahlet
, ist daraus abzunehmen, daß sie mir 15 Gulden bezahlet, da ich mehr
als 200 Gulden Wert verloren hatte; denn ich hatte mit den Meinigen weiter
nichts erhalten, als was wir am Leibe getragen, wie dann keinen Löffel
noch einen Bissen Brot erhalten."

1743:

Neun Jahre später während des österreichischen Erbfolgekriegs kamen österreichische
Truppen unter Prinz Karl von Lothringen an den Oberrhein:
„Bei solchen Umständen war (es) den Hanauischen angst und bang", da ihr
Landesfürst zugleich Reichsfürst und wegen der elsässischen Teile der
Grafschaft auch Vasall des französischen Königs und deshalb Obrist des
Französischen Regiments zu Pferd Royal allemand war, was sie - wie befürchtet
- zu spüren bekamen: „Wie sie dann auch uns, ungeachtet wir in
diesen beiden Reichsämtern (Lichtenau und Willstätt) in der Neutralität
mitbegriffen waren, viel härter gehalten als die angrenzenden (Gegenden),
und da sie unter Anführung des Prinzen Karl von Lothringen den 6. August
hier gelagert wurden, wir französische Hunde seien und heißen. Wie
viel wir hier in Lichtenau und dem Gericht liefern müssen, ist aus folgendem
Verzeichnis zu sehen:

Summa 6738 Gulden ... ohne den vielen Frondienst ... beständig bis nach
Breisach. Es ist zwar versprochen worden, das alles solle bezahlt werden;
aber es wird wohl am Jüngsten Tag geschehen."


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