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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 45
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Aus der Lichtenauer Pfarrchronik (1726-1830)

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des Landes verzehrt ... würde ... Der so hoch gesteigerte Unwille des Volkes
brach daher den 6. und 7. September fürchterlich los, und kaum entging
der Herzog durch eine schnelle Flucht dem Tode ... Sein jüngerer
Bruder Wilhelm ... wurde eiligst von den Vorgängen benachrichtigt und
kam von Berlin, um den Aufstand, der große Verwüstungen zur Folge gehabt
hatte, wieder zu stillen, welches ihm auch wirklich gelungen ist. Das
Volk wollte nun aber absolut von Herzog Karl nichts mehr wissen und hören
, sondern verlangte, daß Wilhelm Herzog von Braunschweig sein solle.
Dieser Volkswille ging auch in Erfüllung."

Das war der letzte Eintrag von Pfarrer J.J. Schoch. Er starb drei Jahre
später und sah sich aus Altersgründen offenbar nicht mehr in der Lage,
dieser zusätzlichen Aufgabe nachzukommen.

Kurze Lebensbeschreibungen der Chronisten.2,3
Johann Jacob Müller (1680-1753).

Er wurde geboren zu Steinbockenheim bei Kreuznach. Im Jahre 1718 trat
er als dritte Pfarrstelle im Hanauerland (1707-10 Eckartsweier, 1710-18
Freistett) die Pfarrei Lichtenau an. Das Kirchspiel deckte sich - bis 1746 -
mit dem Gericht Lichtenau. Nach 35-jähriger Tätigkeit starb er am 30.
April 1753 zu Lichtenau im Alter von 78 Jahren 9 Monaten.

Georg Ernst Ludwig Neßler (1717-1786).

Er wurde im Jahre 1717 als Sohn eines Wachtmajors zu Butzbach (Hessen)
geboren (als einziger Sohn unter 12 Kindern). Er besuchte daselbst das
Gymnasium, wo ihn der darmstädtische Prinz Heinrich unterstützte. In
Gießen begann er das Studium der Theologie und beendete es in Straßburg
, „wo er sich durch viele Information (Stunden geben) durchbringen
mußte." Nach Beendigung seines Studiums bekam er durch Empfehlung
eine Hauslehrerstelle bei dem Amtsschreiber Knapp in (Rhein-)Bischofs-
heim. Den Einstieg in den Beruf fand er als Diakon in Scherzheim (1739).
Darauf folgten zwei Pfarrstellen (Eckartsweier 1742^-6, Scherzheim
1746-53), bis er 1753 mit der Pfarrei Lichtenau betraut wurde, die er bis
zu seinem Tode (2.4.1786) versah. Am Ende seiner geistlichen Laufbahn
wurde ihm noch die Ehre zu teil, zum Spezial (Dekan) des Hanauerlandes
ernannt zu werden, ein Amt, das er durch seinen frühen Tod nur ein Jahr
bekleidete. Seine führende Rolle unter den Amtsbrüdern bewies er auch
durch die Gründung einer Pfarrwitwenkasse. Er war „ein äußerst tüchtiger
Geistlicher". Nach seinem Tod folgte ihm sein Sohn Ernst Ludwig im Amt
nach.3


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