Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 47
(PDF, 123 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2005/0047
47

Eine Kindheit und Jugend im Hanauerland.
Erinnerungen der Pfarrerstochter Ida Crecelius
geb. Schellenberg 1854-1934

Hans Herrmann

Vorwort

Zu Beginn der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts, als Familienforschung unter
Bürgerlichen noch selten war, hatte Studienrat Helmuth Schellenberg,
der Vater der in Kork lebenden Diakonissenschwester Irmtraut, die Familienchronik
der Schellenbergs zusammengestellt. Darin brachte er auch Auszüge
aus den „Lebenserinnerungen" seiner Tante Ida Crecelius geb. Schellenberg
(1854-1934). Die gesamten Aufzeichnungen, welche Ida Crecelius
etwa 1925 auf einer alten Schreibmaschine niedergeschrieben hat, sind
heute im Besitz von Schwester Irmtraut Schellenberg. Ida Schellenberg
wurde 1854 in Deutschneureuth - heute Neureut - bei Karlsruhe geboren,
wo ihr Vater Theodor Pfarrer war. Ida war die älteste von vier Geschwistern
. Ihr Bruder Theodor, der am 9. Februar 1857 geboren wurde, starb bereits
am 18. September desselben Jahres. Ihr Bruder Gotthold (1860) und
ihre Schwester Luise (1861) kamen in Hesselhurst zur Welt. 1858 erhielt
Theodor Schellenberg die Pfarrstelle in Hesselhurst, 1869 wurde er in
Kork Pfarrer und Dekan. Ida erhielt eine gute Ausbildung in Freiburg am
Institut Meyer, das von einer Freundin ihrer Mutter geleitet wurde. 1882
wurde sie in der Korker Kirche von ihrem Vater mit Albert Crecelius getraut
. Ida lebte mit ihrem Mann in Meersburg, Konstanz und bis 1916 in
Freiburg, wo Albert Crecelius zum Domänenrat ernannt wurde. Beide erzogen
ihre vier Kinder, drei Söhne und eine Tochter, in „gleichmäßiger
Pflege von Körper, Geist und Gemüt". Zwei ihrer Söhne fielen im Ersten
Weltkrieg, die ledige Tochter wurde Professorin in Heidelberg. Als Albert
Crecelius pensioniert wurde, zogen er und seine Frau Ida nach Heidelberg.
Nach dem Tod ihres Mannes 1924 lebte Ida Crecelius bis zu ihrem Tod
1934 bei ihrer Tochter in Heidelberg, besuchte häufig Bekannte im Hanauerland
und schrieb ihre Erinnerungen nieder.

In dem von mir ausgewählten und chronologisch geordneten bearbeiteten
Text der „Erinnerungen" beschreibt Ida Crecelius die Stimmung,
Furcht und Hoffnung der Grenzbevölkerung vor und während des Krieges
1870/71. Sie berichtet von der Belagerung Straßburgs, von der Beschießung
Kehls, den Kehler Flüchtlingen, vom Einsatz der Frauen in der Lazaretten
Korks, von Brandstiftung und Einquartierung. Sie zeigt aber auch


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2005/0047