Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 81
(PDF, 123 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2005/0081
Pfarrer Ludwig Müller: Von den Nazis verbannt

81

Pfarrer der „Mutterkirche" Nußbach im Renchtal

Die Freude von Herrn Hochwürden Pfarrer Ludwig Müller, der mit seiner
Heimat, dem Renchtal, so tief verwurzelt war, muss bestimmt überaus groß
gewesen sein, als er die Pfarrei Nußbach im Renchtal - Mutterkirche des
Tals - übertragen bekam. Am 16. November 1924 wurde er in die große
Pfarrei, Kirchspielgemeinde Nußbach im Renchtal, Sankt Sebastian, in
feierlicher Investitur von Dekan Geistlicher Rat Lipp aus Offenburg eingeführt
. Pfarrer Ludwig Müller wurde in politisch und wirtschaftlich schwieriger
Zeit Pfarrer in Nußbach. Viel Arbeit wartete auf ihn. Mit Freude und
großem Gottvertrauen, besonders zum Heiligen Geist, begann sein Wirken
in der Pfarrei. Unter seiner Führung blühte ein reiches, religiöses Leben in
der Pfarrei. Die Kaplanstelle wurde wieder besetzt. Durch eine zeitnahe
Seelsorge suchte Pfarrer Ludwig Müller die Nöte jener Zeit zu meistern.
1930 gründeten Pfarrer Ludwig Müller und Kaplan Heinrich Magnani den
katholischen Jugend- und Jungmännerverein. Kaplan Heinrich Magnani
wurde als Gründer des Jugenddorfes „Klinge" später in ganz Deutschland
berühmt. Für die Sportabteilung der Jugend stellte Pfarrer Ludwig Müller
am Südende des Dorfes mehrere Grundstücke für die Anlegung eines
Sportplatzes zur Verfügung. Welch ein gütiges Herz für die Jugend!

Für die weibliche Jugend wurde in der „Marianischen Jungfrauen-Kongregation
" viel geboten, ebenso in der Männerseelsorge und im katholischen
Mütterverein.

Die Pfarrgemeinde Nußbach veranstaltete 1931 auch einen örtlichen
Katholikentag mit Vorträgen, Gottesdiensten und Diskussionen. Hierbei
wurden offen die Gefahren des Bolschewismus, des Atheismus und des
Nationalsozialismus als Feinde der Kirche herausgestellt.

Im November 1933 ließ Pfarrer Ludwig Müller in der Pfarrei drei Wochen
lang eine große Volksmission halten. Redemptoristenpater verkündeten
den Gläubigen die Glaubenswahrheiten mit großem Eifer.

Am 26. August 1934 stand Nußbach im Zeichen der Christusbanner.
Die Nußbacher Jungmänner wagten es in aller Öffentlichkeit, ihre Fahne
zu weihen. Dazu gehörte in jener Zeit schon sehr viel Mut! Abordnungen
der Brudervereine kamen aus dem ganzen Bezirk. Diözesanpräses Walter
vollzog im festlichen Gottesdienst die Bannerweihe. Am Nachmittag stand
die Straße im Zeichen der Christusbanner.

Die größten Freuden, die Pfarrer Ludwig Müller von Gott geschenkt bekam
, waren vier Priesterweihen mit den Primizen der Neupriester. Gott allein
weiß, wie viele Gebete und Opfer von Pfarrer Ludwig Müller erbracht
wurden, damit diese vier Neupriester das heilige Sakrament der Priesterweihe
empfangen konnten. Pfarrer Ludwig Müller hat für Priesterberufungen
und Ordensberufungen durch Gebet, Opfer und Vorbild viel getan. So
gab er auch dem Schüler Hermann Huber von Bottenau, der den Wunsch


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2005/0081