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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 84
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Ludwig Baumann

2. Vom 25.8.1933 bis 9.11.1935 wirkte Kaplan Hermann Legier von
Mannheim in der Filialgemeinde Nußbach. Vikar Hermann Legier betrieb
in der Pfarrei eine erfolgreiche Jugendarbeit. Vor allem der Jungmännerverein
hatte großen Zulauf. Hermann Legier verstand es, die Jugendlichen
zu begeistern. Pfarrer Ludwig Müller bestätigte ihm 1934:
„Den Jungmännerverein leitet er mit größtem Eifer. Infolge seiner musikalischen
Fähigkeiten versteht er es, die jungen Leute an sich zu ziehen.
Anerkannt muß werden, daß er sie zur rechten Religiosität zu erziehen
sucht." Das Verhältnis von Vikar Hermann Legier zu den Lehrern war
spannungsvoll. Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung mit den
Lehrern Schick und Seyfried wegen der katholischen Jugendarbeit; Legier
erhielt Schulverbot.

Am 11. September 1944 wurde Pfarrverweser Hermann Legier in Leut-
kirch im Linzgau wegen „Äußerungen gegen Führer und Partei" verhaftet
und im November 1944 kam er ins Konzentrationslager nach Dachau
, wo für ihn eine unvorstellbare Leidenszeit begann. Beim Herannahen
der alliierten Truppen gelang ihm die Flucht. Später war er Pfarrer
in Gottenheim und Birkendorf. Am 25.2.1984 starb er im Alter von
77 Jahren in Birkendorf. Erzbischof Saier ehrte ihn kurz vor seinem Tod
für seinen Bekennermut mit der Sankt Konradsplakette.

3. Hermann Ebi war von Januar 1936 bis April 1937 als Kaplan in Nußbach
im Renchtal tätig. Später war er Pfarrer von Berghaupten, wo er
1985 im Alter von 75 Jahren starb.

4. Im Brief vom 3.2.1998 beurteilte Kaplan Walter Gerstenkorn auf meine
Bitte seine Kaplanszeit in Nußbach im Renchtal vom 22.9.1937 bis
14.4.1939 wie folgt: „Noch gut erinnere ich mich an das gastliche Pfarrhaus
in Nußbach, wo Pfarrer Müller wohnte, ein vorbildlicher Mitbruder
und durch seine Frömmigkeit und pastorale Klugheit ein treffliches
Vorbild für einen jungen Kaplan. Gerne ging ich mit ihm nach Meisenbühl
, kehrte dort des öfteren bei einer Familie Streif ein und lernte den
guten Wein dieser Gegend kennen.

Im Pfarrhaus wirkte zum Wohl von uns Geistlichen Fräulein Theres
Müller, die Nichte von Pfarrer Müller, und beglückte uns immer wieder
mit ihrem freundlichen Lächeln, und Fany Müller aus Bad-Peterstal
(Löcherseppen) war um unser Wohl besorgt. Sie wurde 1941 meine
Haushälterin und war eine gute Fürsorgerin für mich und meine Mutter,
45 Jahre lang. Nur gut erinnere ich mich an das „Burengericht", das in
Meisenbühl serviert wurde. Ja, Nußbach und Bad Peterstal wurden für
mich wie eine Heimat und gar oft kehrte ich im Elternhaus von Pfarrer
Müller ein und bin auch jetzt noch bei dem alten Herrn Müller und seiner
Schwester Regine gern gesehen. Ein treuer Wächter des Pfarrhauses
war der Hund Rolly, er hatte sein Körbchen in des Pfarrers Studierstube


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