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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 117
(PDF, 123 MB)
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Der Tod im Brauchtum des Renchtals

117

Perlenkranz mit farbigen
Perlen und Madonna
aus Silberblech
(Heimat- und Grimmelshausenmuseum
Oberkirch).

Alle Bildvorlagen:
Archiv des Verfassers

vor dem Hochaltar begraben. Angehörige der Geschlechter der Hauptstifter
, der Familien von Schauenburg und Neuenstein, wurden in der Wallfahrtskirche
beigesetzt.92 Prämonstratenser aus Allerheiligen, die als Pfarrer
wirkten, wurden in den Kirchen ihrer Gemeinden bestattet: Christoph
Faber 1649 in Oppenau, Matthias Henrici in Achern und Sebastian Isele
1659 in Nußbach.93 Die Beisetzung der Seelsorger dokumentiert ein enges
Verhältnis zu den Gemeinden. Während Mitglieder der Gemeinde auf dem
Friedhof beerdigt wurden, wurden Selbstmörder und Verbrecher, an denen
die Todesstrafe vollzogen worden war, unter dem Galgen verscharrt. Das
Sendelbacher Kreuz zwischen Oberkirch und Lautenbach erinnert angeblich
an einen ehemaligen Friedhof, auf dem Pesttote des 14. oder 15. Jahrhunderts
und tote Schweden im 17. Jahrhundert vergraben worden seien.94
Die aufklärerische Reformbewegung brachte ein Ende der Beisetzungen
außerhalb der Friedhöfe mit sich. Auch die Friedhofskultur unterlag einem
Wandel. Oft waren die Friedhöfe wenig gepflegt, Vieh weidete teilweise
auf den freien Flächen.95 Auf dem neuangelegten Nußbacher Friedhof
westlich des Dorfes wuchs Gras, es gab keine Wege, einige Holzkreuze
waren umgefallen. Die Behörden verordneten, dass Kieswege angelegt und
von Unkraut freigehalten werden sollten und der Friedhof mit einer Mauer
zu umfrieden war. Durch ein abschließbares Tor sollte der Zugang kontrol-


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