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Aus dem Archiv der Wallfahrtskirche „Maria Krönung " in Lautenbach
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Es liegt zwar an den grenzen des Frankenlandes oberhalb der Residenzstadt
des Groß- undt Deutschmeysters Mergenthalheym, zwei stunden weit
entlegen ein Wallfahrt, welche ebenfalls Lautenbach betitelt wird undt von
vielen Gnaden in selbiger Gegend berühmt ist. Die Kirchen aber liegt auf
einem Berg, unden her fließt der flumen Tauber. In eben dieser Wallfahrt
wird verehret ein marianisches Vesperbild oder die Mutter Gottes mit ihrem
verstorbenen Sohn auf dem Schoß. Ist ein glückseliger Ort Undt glückselig
sollen die sein, welche allda ihrer bitt gewährt werden.
Alleinig unser Lautenbach im Breysgau ist zweymahl glückselig, auch
zweymal glückselig seynd diejenigen, die allda in ihren Nöten undt anlie-
genheiten erhört werden. Ich sage zweymahl glückselig, weilen die andächtigen
Pilger zwy Gnadenbronnen allhier antreffen: So nit nur aus dem freudenreichen
Altar in der kleinen Capell, sondern auch von dem schmerzhaften
Altar herfür fließet undt sich mit verlaß nach eines jedwederen seiner
andacht undt heißem vertrawen.
So sind es zwar nur wenige Votivtafeln, welche zu dem schmerzhaften
Altar gehören, vorhanden, aber maßen der Enge des platzes um diesen
Altar die großen bildnuße nit haben mögen angeheftet werden, undt auch
einige aus Irrtum von denen Darbietern zwischen diejenigem, so bey der
GnadenCapell sind, eingemischt worden. Undt gehören alle dahin, welche
Jesum undt seine schmerzhafte Mutter bey- undt auf gemahlt haben.
Die erste Votivtafel hat in ihrem gemähld Mariam mitt 7 Schwerter, unden
aber kniend eine mannsperson mitt dieser beyschrift:
„Ex voto Kilian Fischer, schwäre Kranckheit 1714"
Nemmlich eine Tafel, worauf Maria mit 7 Schwerter der Schmerzen gemahlt
ist:
„ Wegen nachlassender schmerzen in einem schenket hatt Salome Wal-
therin dieses machen lassen Anno 1722 "
Abermals eine stehende Maria-Bildnuß mitt 7 Schwerter undt der beyschrift
:
„Hans Jacob Sauer vor Gebersberg auf Neujahr 1733"
Item, ein Vesperbild mitt einem schwert, welches versprochen hatt:
„Andreas Tritschler aus dem Wahlholz, der mitt einem gefährlichen
bluthstuerz behaftet gewesen. Anna 1742 "
Hatt er die tafel geopfert, deren erklärung underhalb einer schriftlichen
gezeugniß zu sehen ist.
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