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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 147
(PDF, 123 MB)
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Der Kirchenbaumeister Karl Hürth und sein Wirken in der Umgebung von Bühl

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auf. Aus diesem Grunde ordnet sie den Bau eines so genannten „Pfeilerfundamentes
" an, da die notwendige tragfähige Kiesschicht sich erst in
2,5 Meter Tiefe unter der Wiesennarbe lokalisieren lasse, und ein „durchgehendes
Fundament nur äußerst schwierig zu verwirklichen sei". Die
Grundfläche des Langhauses beträgt 497,70 qm. Dies entspricht einer Länge
von 27,65 Meter und einer Breite von 10 Metern. Die Fläche der neuen
Kirche ist etwa dreimal so groß wie diejenige der Vorgängerin.

Die Kostenberechnung wird einer Prüfung unterzogen und für in Ordnung
befunden.

Am 26. April 1888 genehmigt das Ordinariat den Kirchenbau in Vimbuch
. Zwei Tage später erfolgt die Ausschreibung der Bauarbeiten im Badischen
Beobachter, im Badener Anzeiger und im Badener und Bühler
Wochenblatt.

Die Sichtung der Angebote ergibt, dass folgende Handwerker mit der
Ausführung der notwendigen Arbeiten betraut werden: Es sind Bonifaz
Weiler aus Vimbuch für die Erdarbeiten sowie Jakob Zeller aus Bühl für
die Mauererarbeiten. Mit der Verputzerarbeit werden die Gebrüder Wagner
aus Oberkirch betraut, desgleichen Josef Köninger für die Steinhauerarbeiten
. Alois Köninger von Kappelrodeck übernimmt die Zimmerarbeit. A.
Mechler & Ritzenthaler aus Bühl sind für die Schreinerarbeiten zuständig.
Ignatz Schleh verrichtet die Blechnerarbeit. Anton Regenold aus Vimbuch
sowie Albert Streibich aus Balzhofen sind für die Schmiedearbeiten zuständig
.

Auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wird die Vergabe der Glaser-,
Schieferdecker- und Tüchnerarbeiten.

Der Sommer 1888 ist der Beginn der Erd- und Fundamentierungsarbei-
ten. Josef Spä, Bauführer aus Großeislingen in Württemberg, wird mit der
Leitung der Bauausführung beauftragt. Dabei fungiert er als Ansprechpartner
für die Handwerker und den Pfarrer. Spä entfaltet einen regen Schriftverkehr
mit dem Erzbischöflichen Bauamt in Freiburg. Thema desselben
ist u. a. die Frage, ob während der Baupausen im Winter weiter Lohn an
die tätigen Handwerker und Maurer gezahlt werden soll oder nicht.

Interessant ist, dass die Steine für den Bau des Gotteshauses aus dem
Elsass stammten, denn sie werden von Mertz & Brua aus Bust in der Nähe
des elsässischen Dorfes Drulingen per Bahn nach Bühl geliefert. Zuweilen
gibt es aus nicht näher bekannten Gründen Schwierigkeiten bei der Steinbeschaffung
aus dem Elsass und Probleme mit dem Maurerbetrieb, da von
diesem zu wenig Maurer bereit gestellt werden. Einige Aushilfsarbeiten
werden von Tagelöhnern aus den Kirchspielsgemeinden ausgeführt. Der
Steinbruchbetrieb Peter aus Achern ist für die Herstellung der Mittelschiffsäulen
zuständig. Die Abdeckung des Daches wird von der Firma
Adolf Mali aus Freiburg realisiert. Der Ingenieur und Gewerbefachmann
H. Knüsli aus Boppard am Rhein ist für den Gewölbebau zuständig.6


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