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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 233
(PDF, 123 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2005/0233
Zur künstlerischen Ausstattung der Katholischen Kirche „St. Mauritius" Kippenheim 233

1868, nachgezeichnet von Architekt
R. Schill, Erzb. Bauamt Freiburg

haben noch nachzutragen: zwei frühere Pfarrherrn, wovon der eine 1789, der andere
1830 in dieser s. g. Capelle beerdigt, sind davon Grabdenkmäler noch wohl erhalten in
dem Innern des Gemäuers dieser Capelle sichtbar."

Das obige Schreiben von Pfarrer Meier ergibt leider kein genaues Bild von dem verschwundenen
Bauwerk, das in der südöstlichen Ecke des alten Friedhofs stand (bei der
alten Pfarrkirche). Eine Abbildung dieser Friedhofskapelle war bisher nirgends zu finden
. Durch Zufall fand ich aber jetzt eine Bleistiftskizze, die zwei Seiten und den
Grundriss der Kapelle zeigt, in einem Reisetagebuch des Straßburger Generalvikars
Alexander Straub vom Jahre 1868 (Original im Archiv des Grand Seminaire in Straßburg
, freundl. Hinweis von Herrn Louis Schlaefli). Straub schreibt dazu unter dem Monat
Juli 1868: „Südlich vor der Kirche und dicht an der Strasse steht eine schöne, jetzt
aber sehr verwahrloste und gänzlich in Trümmer zerfallende Kirchhofkapelle. In der
Länge nach in zwei Theile eingetheilt. Die Kapelle mit hübschen gothischen Fensterchen
und einem noch bestehenden Altare nimmt die linke Ecke ein. Die rechte etwas
bedeutendere Abtheilung mag als Ossuarium (Beinhaus) gedient haben. Davor ein
breiter Gang mit Öffnungen gegen den Kirchhof für das Publikum. An jeder Ecke der
Kapelle ein ziemlich hoch angebrachtes steinernes Weihwasserbecken."
Die einfache Skizze lässt die Einzelheiten nicht genau erkennen. Es handelte sich sehr
wahrscheinlich um spätgotische Fenstergestelle, wobei die großen „Offnungen" für das
Publikum gegen den Friedhof und die Kirche vermutlich ohne Fenstereinsatz, also
ganz offen waren. Der Türsturz ist als Kielbogen im Stil der Spätgotik gut erkennbar.
Die innere Einteilung des Gebäudes lässt sich genau erkennen, ebenso auch das kleine
Türmchen. Über den damaligen Altar im Kapellenteil ist nichts mehr bekannt. Bis etwa
zum Jahre 1855 stand dort der spätgotische Flügelaltar, den man anschließend nach
Karlsruhe und später nach Breisach brachte.

Das von Pfarrer Meier erwähnte hl. Grab ist im Inventar mit einem Wert von 100 fl angegeben
(Rechnung der Skapulierbruderschaft 1850/52, 54—56). Vermutlich handelte
es sich um ein barockes „Theatrum sacrum". Näheres ließ sich nicht mehr feststellen.

34 Wie Anm. 28, ebenso die folgenden Zitate.

35 Freiburger Zeitung Nr. 3 vom 4.1.1854 u. Nr. 5 v. 6.1.1854, Artikel anonym „Vaterländische
Kunst und Alterthümer" (Verfasser: Rechtsanwalt v. Beust, Rastatt). Wie Anm.
28. Der Weisweiler Altar steht heute im Bad. Landesmuseum Karlsruhe.

36 Landesdenkmalamt B.-W., Außenstelle Karlsruhe, alte Akte 1/214 „Baudenkmale Et-
tenheim 1853-1882".

37 Der durch Beschuss des Münsters zu Breisach stark beschädigte Altarschrein wurde
zunächst im Schopf des dortigen Pfarrhauses gelagert. Einige Jahre später fuhr man die
Altarteile auf eine Müllhalde (Räumaktion).


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