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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 251
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Die Mutterpfarrei Stollhofen

Ernst Gutmann

In der Zeit der Christianisierung, etwa um 600 n. Chr. entstanden die ersten
Urpfarreien in unserer Gegend. Karl Reinfried1 beschrieb folgende Theorie
der Aufteilung der Ur- oder Mutterpfarreien. Eine der Urpfarreien war
Steinbach mit den heutigen Gemeinden Sinzheim, Steinbach, Bühl (nördlich
von der Bühlot) und reichte bis an den Rhein, einschließlich auch Hügelsheim
und Stollhofen bis an den Schwarzbach. Südlich davon schloss
sich dann die Pfarrei Sasbach an, die sich ebenfalls, laut Reinfried, bis an
den Rhein erstreckte.

Nicht ganz einzusehen ist diese großflächige Aufteilung, da die sog.
Rheinstraße in der Hauptverkehrsachse zwischen Straßburg und Ladenburg
bzw. am verkehrsgünstig gelegenen Rheinstrom lag und sicher zu einem
bevorzugten Siedlungsgebiet gehörte. Warum sollten sich die Orte, die sich
am Gebirgsrand damals etwas weiter vom Verkehr weg befanden, schneller
entwickeln?

Vermutlich hatten sich diese Urpfarreien gleichzeitig entwickelt und
stellten sich um das Jahr 1000 etwa wie folgt dar. Steinbach mit Sinzheim
bis nördlich Bühlot, Sasbach mit Ottersweier südlich der Bühlot bis
Achern. Iffezheim mit Sandweier, Stollhofen mit Hügelheim, Söllingen,
Schiftung und nördliches Schwarzach. Scherzheim mit Ulm und südliches
Schwarzach. Zugleich scheinen sich die sog. Waldgenossenschaften gebildet
zu haben. So umfasste die Pfarrei Stollhofen zugleich die Bannwaldgenossenschaft
und die Pfarrei Scherzheim den sog. Fünfheimburgerwald.

Erste Abtrennungen

1154 erscheint zusammen mit der urkundlichen Ersterwähnung des Ortes
Stollhofen (Stadelhouen)2 auch eine „basilica".

Damals hatten die Benediktiner von Schwarzach, die nach 800 ihr Kloster
gegründet hatten oder von „Arnulfsau"3 hierher verlegen mussten, sich
auf der Pfarreigrenze zwischen Scherzheim und Stollhofen niedergelassen.

12184 erscheint in einer Urkunde der erste Hinweis auf die Pfarrei Stollhofen
„parochiam in stadelhouen cum capella in schwarzach" d.h. damals
scheint die neben dem Klostermünster gelegene Kapelle in Schwarzach
noch der Pfarrei Stollhofen zugehörig gewesen zu sein.

In der obigen Urkunde wurde die bisherige Mutterpfarrei in das Kloster
„inkorporiert", also nun von dort mit Pfarrherren besetzt. Noch im Jahr
1245 wird in den vom Papst Innozens der Abtei bestätigten Privilegien die


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