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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 269
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Die drei Hohberger Kapellen

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1905 wurde Baron Felix Ehrenritter des souveränen Malteser-Ritterordens.

1909 wurde er Großoffizier des Ordens vom Heiligen Grab und im gleichen Jahr wurde ihm

die päpstliche goldene Verdienstmedaille ..benemerenti" verliehen.

1911 erhielt er den Päpstlichen Gregoriusorden-Komturkreuz mit Stern.

1912 wurde er Vertreter (Bailli = Vorsteher für einen Ordenbezirk) des Ritterordens vom Heiligen
Grabe für Süddeutschland einschließlich Elsass-Lothringen mit Großkreuz. (1 und 3)

In einer Beschreibung zum Dienst von Baron Felix im 1.Weltkrieg heißt es:

„Sollte Baron Felix, wie die Unterlagen andeuten, den ganzen Krieg hindurch gedient
haben, so weist dies vor allem auf ein hohes Engagement hin. Vielleicht u.a. auch darauf,
dass er als päpstlicher Geheimkämmerer evtl. in Besitz eines Vatikanpasses war und diesem
.internationalen' bzw. neutralen Status unbedingt der ideale Mann war, um Waffenstillstandsverhandlungen
und Verhandlungen über den Austausch von Verwundeten, Gefangenen
und ähnliches zu führen."

In einer weiteren Beschreibung seines Kriegsdienstes heißt es:

„Bei Beginn des Krieges - 6. Oktober 1914 - wurde er als Malteser-Ritter einberufen
und ging als Delegierter der freiwilligen Krankenpflege nach La-Mere im Westen. März

1915 brachte ihm das Eiserne Kreuz 2. Klasse.

Von Valenciennes aus kam er mit der Armee Mackensen nach Galizien. Er machte den
ganzen Vormarsch bis Lublin mit. Der rasche Vormarsch der Armee, in einem durch den
Rückzug der Russen verödeten Lande, brachte ungeheure Strapazen und erschütternde seelische
Eindrücke. Die Feld- und Kriegslazarette waren meist beisammen an der Front. In
den kaum nachgerückten Lazaretten befanden sich oft mehr als 3000 Schwerverwundete,
zahllose Sterbende auf Stroh gelagert. Cholera und Ruhr forderten viele Opfer. Auch Freiherr
Felix erkrankte an der Ruhr. Nach kurzem Erholungsurlaub in der Heimat wurde er
nach Serbien berufen. Im Oktober 1915 in Kragwjewck - 24. Dezember - nach Nisch.

1916 war er wieder im Westen vor Verdun.

1917 kehrte Freiherr Felix, erneut von der in Polen erworbenen Krankheit befallen, in
die Heimat zurück. Seine Kräfte versagten und er starb zu Hause in Baden am 14. Okt.
1918, auch ein Opfer des Krieges. Seine sterbliche Hülle ruht in der von seiner Witwe erbauten
Grabkapelle - der Heimat seiner Väter."1

Im Freiburger katholischen Gemeindeblatt Nr. 14 vom 4. April 1915 schreibt ein Sanitäter
über Baron Felix: „Sein caritatives Werk in großzügigem Stil wurde im Etappengebiet der
7. Armee im Typhus Lazarett Dipy-le-Gres geleistet.

Professor Ulenhut aus Straßburg fasste den kühnen Entschluss, um größere Seuchengefahr
aus der Armee fernzuhalten, alle typhuskranken Personen der französischen Zivilbevölkerung
aus dem Operations- und Etappengebiet der 7. Armee zu internieren. Die Aufsicht
und das Kommando über das in diesem Lazarett arbeitende Sanitätspersonal wurde
dem Malteserritter Etappendelegierten Freiherrn Roeder von Diersburg aus Baden-Baden
übertragen.

Als er dahin kam, sah er nicht nur die Greise, Frauen und kleine Kinder, sondern er
fühlte auch den Schmerz dieser Menschen, vor allem der Kinder, die, fern des Elternhauses,
von fremden, eine andere Sprache redenden Menschen gepflegt, einer ungewissen Zukunft
entgegen sehen mussten.

Heimweh haben und dazu noch krank sein und auf höheren Befehl zurückgehalten werden
, versteht nicht jeder - aber er: Freiherr Roeder von Diersburg verstand es. Obwohl er
öfters mit Schwierigkeiten aller Art zu kämpfen hatte, besuchte er diese Armen fast täglich,
und sein Besuch brachte jedes Mal Sonnenschein in die Säle - in die Herzen der Kleinen.


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