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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 270
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Hermann Löffler

Er sprach gut französisch, hatte für jeden und jedes dieser Kleinen ein freundliches Wort
oder einen Scherz und wusste immer wieder Mut zu machen. Ja, er konnte nicht scheiden,
ohne sie noch väterlich zu ermahnen, auch das Abendgebet nicht zu vergessen und ab und
zu einen Rosenkranz zu beten!

Als einmal Nahrungssorgen entstanden, konnte er es keineswegs mit dem Gewissen eines
katholischen Malteserritters vereinigen, dass man diese Armen einfach hungern lasse und er
fand immer wieder Mittel und Wege, Nahrungsmittel, ja sogar Schokolade, Zwieback usw.
für seine „armen Teufel i. Disy". wie er sie nannte, zu erhalten. Sogar ein Weihnachtsgeschenk
brachte er den Kleinen. Das war nun nicht leicht und mehr als einer erstaunte, ob
seines kühnen Gedankens, zum Französischen Bürgermeister zu gehen und Spielsachen zu
erbetteln.

Aber es ging und die Freude leuchtete den Kleinen aus den Augen, wenn sie ihm bei jedem
Besuch diese Spielsachen wieder zeigen konnten.

Freilich fehlte es diesem hochedlen Herrn nicht an Neidern, die ihm seine caritative Tätigkeit
übel auszulegen versuchten, aber er ließ sich trotzdem nicht von seinem Werke abhalten
, und der 1. Gott, der alle Herzen kennt, wird es ihm lohnen." R.W.3

Der Text auf der linken Tafel lautet:

Hier ruht in Gott Maria Magdalena Luise Freifrau Roeder von Diersburg, Geb.
Aymard Du Pressoir im III. Orden des Hl. Franziskus Schw. Felicia.
* zu Baden-Baden 26.6.1860 t Baden-Baden den 13. Mai 1941

Zur Erläuterung:

Aufgrund der Inschrift auf der Totentafel von Baronin Maria Magdalena Luise kann angenommen
werden, dass sie nach dem Tode von Baron Felix in den III. Orden des hl. Franziskus
eingetreten ist und dort den Namen Schwester Felicia angenommen hat. Der III. Orden
des hl. Franziskus ist ein katholischer Laienorden außerhalb von Klöstern.

I. Orden des hl. Franziskus: Franziskaner Männerorden

II. Orden des hl. Franziskus: Klarissen Frauenorden

III. Orden des hl. Franziskus: für alle Weltleute Männer und Frauen

Über die Familie von Roeder / Dupressoir wird im Zusammenhang mit dem Abriss der Villa
der Familie von Roeder in der Kapuziner Straße in Baden-Baden im „Tagblatt" am 7. Dezember
1964 berichtet:

Hier einige Auszüge:

„Am 15. Juni des Jahre 1858 traute Stadtpfarrer Großholz in der Stiftskirche die noch
nicht ganz 21jährige Marie Hotz, Tochter des verstorbenen Besitzers des Badhotels „Badischer
Hof Martin Hotz mit Jacques Emile Dupressoir, ein Sohn des Rentiers Aymard Simon
Dupressoir und dessen Gattin Hortense geb. Benazet. Trauzeugen waren Stadtdirektor
Kuntz und Alois Rheingoldt, ein naher Verwandter von Marie Hotz, der zu dieser Zeit als
Pächter den „Badischen Hof umtrieb.

Zwei Kinder wurden dem Ehepaar Dupressoir geboren. Der Sohn Edouard wurde nur
18 Jahre alt und beendete sein junges Leben selbst in Paris, ein Schicksalsschlag, der die
Eltern zutiefst traf.


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