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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 289
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Die Restaurierung des Innenraumes der Kirche St. Martin in Gengenbach

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tar, aber auch am Orgelgehäuse und am Hochaltar, Teerlasuren appliziert,
die traditionell im Vergolderhandwerk zur optischen Differenzierung der
Goldoberfläche verwendet werden. Auf diese Weise erhielt die uniform
glänzende, mit modernen Bindemitteln hergestellte Vergoldung einen dunklen
Glanz, der durch die Auftragstärke varriiert werden konnte. An allen
Altären mussten konservatorische Festigungsmaßnahmen zur Sicherung
der Farbfassungen und Metallauflagen durchgeführt werden.

Bei der Restaurierung der Kanzel, die zuletzt 1916 bearbeitet worden
war, wurde darauf geachtet, die historischen Oberflächen zu konservieren
und die stark vergrauten flächigen Übermalungen der Restaurierung von
1916 zu entfernen. Die Integration der Fehlstellen erfolgte mimetisch, also
ganz angeglichen, um ein einheitliches Gesamtbild zu erzielen. Das Gehäuse
des Annenaltars in der Seitenkapelle erwartet noch seine Konservierung
und Restaurierung, die momentan aus finanziellen Gründen zurückgestellt
wurde.

Sakrale Kunst in St. Martin

Durch die abgeschlossene Außen- und Innenrestaurierung der Kirche
St. Martin wurde in der ehemaligen Leutkirche ein Zustand konserviert,
der in der Abteikirche St. Marien aufgrund der fortschreitenden Entwicklung
in Funktion (die Abteikirche wurde nach der Säkularisation Pfarrkirche
) und Ausgestaltung („Reromanisierung" Ende des 19. Jahrhunderts)
nicht mehr erhalten ist. Dieser Zustand ist gekennzeichnet durch die reiche
barocke Ausgestaltung beider Kirchenräume im 18. Jahrhundert.

Trotz vieler Verluste und Verkäufe waren auf Speichern und in Kellern
sowie im städtischen Museum „Haus Löwenberg" viele Kunstgegenstände
der barocken Ausstattung der Abteikirche eingelagert. Die Objekte im
„Haus Löwenberg" kamen aufgrund der Orientierung des Museums auf die
Präsentation moderner Kunst nur beschränkt zur Ausstellung.

Auf der Emporengalerie und in der Annenkapelle der Kirche St. Martin
werden die vorhandenen Kunstwerke nun zusammengeführt und gesichert
untergebracht. Das Raumklima im Kirchenraum ist für die Aufstellung und
Hängung von Skulpturen und Gemälden günstig. Der überkommene Erhaltungszustand
der Werke ist entsprechend der bisherigen Unterbringung
sehr unterschiedlich.

Fazit

Aufgrund glücklicher Umstände war in der heutigen Friedhofskirche
St. Martin die Bausubstanz der letzten Nutzungsphase als Stadtkirche im
18. Jahrhundert umfassend erhalten, sodass dieser Zustand nach Abnahme
der Sichtanstriche konserviert werden konnte. Einzelne Befunde von Frag-


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