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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 315
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Neu- und wiederaufgefundene Gedichte und Schriften von Quirin Moscherosch

315

Quirin Moscheroschs Hauptwerk bildet die Übersetzung bzw. poetische
Bearbeitung der Pia Desideria des Jesuiten Hermann Hugo, die auf seine
eigenen Kosten dank tatkräftiger Hilfe Sigmund von Birkens in Nürnberg
unter dem Titel Poetisches Blumen-Paradiß1 veröffentlicht werden konnte
und ihm die Mitgliedschaft im „Pegnesischen Blumenorden"8 einbrachte.

Zum Andenken an seinen verstorbenen Bruder Johann Michael erhielt
er den Gesellschaftsnamen Filander und als Blume der Gesellschaft die
blaue Lilie zugeeignet. Aus dem erhaltenen Briefwechsel mit Sigmund von
Birken9 erfahren wir auch die Nöte und Sorgen eines hanauischen Pfarrers,
der ebenso wie seine Amtsbrüder unter den Wirren des 30-jährigen Krieges
und nachfolgender Kriegsereignisse (Turenne-Angriffe) am Oberrhein
zu leiden hatte. Und nicht allein für ihn dürfte es unter den schwierigen
Bedingungen der Zeit und den auch nicht immer einfachen seines Amtes10
oft schwer gewesen sein, sich und seine Familie (mit insgesamt 9 Kindern)
zu versorgen und zugleich seinen literarischen Neigungen nachzugehen.
Dennoch lässt er sich nicht davon abbringen, wie er S.v. Birken in einem
Brief 1673 mitteilen wird, „... neben meinem mühsamen Pfarramt, in Zu
weilen meine Ergezligkeit in der kunst Zu suchen

Bei den neu aufgefundenen Texten und Schriften handelt es sich durchwegs
um neulateinische und deutsche Gelegenheitsgedichte Quirin Moscheroschs
, also um jene typischen Formen barocker Gebrauchsliteratur,
die in Europa das soziale, literarische und religiöse Leben im 17. Jahrhundert
entscheidend bestimmten.12 Die Textfunde reichen zeitlich von 1646
bis 1675 und stehen sowohl in Zusammenhang mit seinem ersten längeren
Aufenthalt in Nürnberg (1646) als auch mit den Jahren vor und nach seiner
Aufnahme in den Pegnesischen Blumenorden. Zwei dieser Gedichte sind
Bestandteil einer kleinen Festschrift auf die Hochzeit Quirin Moscheroschs
mit seiner Braut Susanne Hübner im Jahre 1649.

Im Einzelnen handelt es sich um Texte in folgenden Titeln (mit Angabe
der Katalogsigel im genannten Verzeichnis):

(1) 1646 (VD17 125:033950M)

Threnodiae Beatis Manibus Viri Integerrimi & Peritissimi Civis & Pharmacopaei in
Incluta Noricorum Republica primarii & Collegii Pharmaceutici Senioris. Cum bonorum
omnium luctu, suorumque desiderio inexplebili pie placide[que] denati Die
VIII. Novembris Anno MDCXLVI. : a Fautoribus & amicis fusae Erschienen: No-
rimbergae: Sartorius, 1646 Kollation: [24] Bl. ; 4° Fingerprint: PF. D.et i.p. beau C
1646R Sprache(n): la, de Anmerkungen: Vorlageform des Erscheinungsvermerks:
Norimbergae, Typis Joannis Friderici Sartorii, 1646

(2) 1647 (VD17 1:049830X)

Threnodiai in Beatissimum quidem, sed toti Christi Ecclesiae obitum
luctuosissimum Viri Plurimum Reverendi, Excellentiss. Clarissimi Dn. Johannis
Sauberti, Theologi celeberrimi, Pastoris ad D. Sebaldi gravissimi, Antistitis
totius Ministerii Norib. vigilantissimi & Bibliothecarii fidelissimi, meritissimi, D.


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