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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 330
(PDF, 123 MB)
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Hans-RUdiger Fluck

sehen J.G. Gundelfinger und Q. Moscherosch sind nicht ganz geklärt, wir
wissen aber aus seinen Schriften, dass er - wohl nach seinem Bruder - der
von ihm am höchsten geschätzte all seiner Freunde und Gönner war. Er hat
ihn wenigstens einmal in Nördlingen besucht, mit ihm korrespondiert und
nennt ihn Vatter60 und Gevatter. Vermutlich hat er sich stärker an ihn gewendet
, nachdem J.G. Styrzel (Rothenburger Bürgermeister und Freund
J.C. Gundelfingen wie J.M. Moscheroschs), bei dem Quirin ebenfalls
Unterstützung gesucht hatte, gestorben war.

Die Neujahrsschrift ist die erste seiner gedruckten Schriften,61 die Quirin
J.C. Gundelfinger widmete. Der Text im Umfang von 7 Seiten ist überwiegend
in Latein abgefasst. Er beginnt mit einem allgemeinen Lob der
Freundschaft (De Amicitia), der eine Trias Chronologica und Epigram-
mata folgen, die J.C. Gundelfinger als Ratsvertreter und Poet hoch rühmen
und auch (in Epigramm V) den mit Gundelfinger eng befreundeten Rothenburger
Ratsherrn Styrzel preisen. Am Ende steht ein Votum finale Teu-
tonicum, das nochmals Gundelfinger lobpreist und ihm und seiner Familie
Glück wünscht.

In einem Anhang schließt sich der Student Nicolaus Kobelt den Lobeshymnen
und Glückwünschen Q. Moscheroschs an. Nicolaus Kobelt,62
Sohn eines Schmiedemeisters aus Nördlingen, studierte zu jener Zeit in
Straßburg Theologie. Zu seiner Dissertationsschrift hat Quirin zwei Jahre
später ein Glückwunschgedicht verfasst und in seiner Ehrenschrift zum
Gedenken an J.C. Gundelfinger die Förderung Kobelts {Mein Kobelt) als
Student sowie auch seine eigene Förderung durch Gundelfinger beschrieben
.63

Die Verbindungen nach Rothenburg und Nördlingen dokumentiert auch
die von J.C. Gundelfinger herausgegebene Trauerschrift für Joh. Georg
Styrzel (Titel 7), in der Quirin ebenfalls mit einem deutsch-lateinischen
Epicedium64 vertreten ist. Mit Styrzel in Verbindung stand übrigens auch
Ernst Bogislaus Moscherosch, Sohn seines Bruders Johann Michael.65
Styrzel war ein typischer Vertreter der damaligen Gelehrtenschicht, der wie
Gundelfinger Jurist, aber zugleich ein großer Philologe und Autor war und
einen umfangreichen Briefwechsel führte.66 Als sich Q. Moscherosch an
ihn wendete, war Styrzel bereits alt und erkrankt, so dass die erhoffte länger
andauernde Unterstützung nicht mehr zustande kam.

Das im Luctus Gundelfingerianus ... (1668) abgedruckte Gedicht geht
auf diese erhofften Gunstbeweise nicht ein, sondern thematisiert eher allgemein
die Verdienste Styrzels. Abschließend wendet sich Moscherosch in
einem 8-strophigen Gedicht an seinen Hochwehrtigsten/Hertzliehsten
Herrn Gundelfingern, um ihm Trost für den Verlust seines Freundes auszusprechen
und gleichzeitig um die weitere Gunst Gundelfingen zu bitten.

Weitere Beiträger in dieser Schrift sind Wagner, Tobias; Westerfeld,
Johan Marcellus; Hoefel, Johann; Gundelfinger, Joh. Cunrad; Guldenadler,


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