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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 331
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Neu- und wiederaufgefundene Gedichte und Schriften von Quirin Moscherosch

331

Nicolaus; Zieglerus, Christophorus; Haakius, Daniel; Wildeisen, Joh.
Melch.; Epplin, Johann Henricus; Höslin, Joh. Conrad.

Aus dem Jahr 1669 stammen zwei neu aufgefunden Gedichte; beide
sind in Latein abgefasste Glückwunschgedichte zum erfolgreichen Ab-
schluss von Disputationen in Straßburg.

Das erste dieser Gedichte bezieht sich auf die historisch-theologische
Disputation Nicolaus Kobelts (Titel 8, S. 27f.), der unter dem Vorsitz des
Straßburger evangelischen Theologen Balthasar Bebel (1632-1686) promoviert
wurde. Neben Moscheroschs Text gibt es weitere Beiträge des
Straßburger Universitätslehrers Sebastian Schmidt (1617-1696), Theologe
und Orientalist, der zu jener Zeit Dekan der Theologischen Fakultät
war, und des Pfarrers an der Kirche St. Peter in Straßburg, Elias Kolb
(1617-1696).

Kobelt kam, wie schon erwähnt, aus Nördlingen, und Quirin Moscherosch
hat ihn sicher bei seinen Studien beraten und in irgendeiner
Form auch betreut. Damit konnte er zugleich die Verbindung zu J.C. Gun-
delfinger aufrecht erhalten und bestärken, da dieser Kobelt gleichfalls
unterstützt hatte. Zudem war Quirin vermutlich nicht unbeteiligt, dass
Kobelt später im Hanauerland als Pastor sesshaft werden konnte.

Dieses Beziehungsgeflecht äußert sich sowohl im deutschen wie im
nachfolgenden lateinisch abgefassten Textteil des Glückwunschgedichts,
die beide ausdrücklich auf J.C. Gundelfinger Bezug nehmen und ihn preisen
. Auch die als Gesamtüberschrift fungierenden Textzeilen machen deutlich
, wie sehr Quirin Moscherosch Gundelfinger als einem seiner wichtigsten
Gönner nahe stand, bezeichnet er sich doch einmal mehr als ,des großen
Gundelfingers angenommener Sohn':

MAGNI GUNDELFINGERI
Filius adoptivus
QUIRINUS MOSCHEROSCH [...]

Erst im zweiten Teil spricht er den zu ehrenden Nicolaus Cobelt an (...mi
COBELT [mein Kobelt!]), dem er eine gleiche Gunst erweisen wollte, wie
sie ihm zuvor Gundelfinger gewährt hatte. Die Namen der beiden Geehrten
sind anagrammatisch gestaltet, wie wir es von Q. Moscherosch aus zahlreichen
anderen Texten kennen. Dazu passt stilistisch das Chronogramm
(=1668) am Schluss des Textes, einmal in lateinischer und dann in deutscher
Fassung:

Anno

DoMine. Chrhte. aVXILIare!
Vel, ut magno Gundelfingero
placet.

Mein trost VnD hVLff Ist IesVs Christ.


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