Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 332
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332

Hans-Rüdiger Fluck

Das zweite Gedicht ist ein Glückwunsch zur Disputatio Theologica von Johann
Gebhard aus Kempten (Titel 9), der unter dem Vorsitz des bereits erwähnten
Straßburger Theologen Sebastian Schmidt seine Dissertation verteidigte
. Die Schrift liegt in zwei Druckversionen vor (9a, b), die Texte der
Beiträger aber sind identisch. Neben Q. Moscheroschs Beitrag stehen kurze
lateinische Widmungstexte des Disputationsvorsitzenden Sebastian
Schmidt sowie von Johann-Philippus Scheffer und - in französischer Sprache
- von Remond Scheffer.

Q. Moscherosch ist auf S. 31 der Disputationsschrift mit einem 8-zeili-
gen lateinischen Gedicht vertreten, dem ein anagrammatischer Dreizeiler
vorangestellt ist. Mit diesem kleinen Text findet sich ein weiterer Beleg für
Quirin Moscheroschs Hang zum kreativen Umgang mit Sprache, auch
wenn der übrige lateinische Text sich im Rahmen konventioneller theologisch
-universitärer Kasualpoetik bewegt, einschließlich der namentlichen
Widmung:

[...]
Adjiciebat
Marius officiosa
QUIRINUS MOSCHEROSCHII,
Pastoris Hanoici.

Mit beiden Glückwunschgedichten werden auch nochmals die andauernden
Beziehungen zur Straßburger Universität, an der er selbst studiert hatte
, und zu wichtigen Kirchenvertretern in Straßburg deutlich.

Die engen Beziehungen zu J.C. Gundelfinger drücken sich schließlich
in dem mit persönlichen Hinweisen versehenen Trauergedicht anlässlich
des Todes (1671) von Gundelfingers Sohn Heinrich Gottfried67 aus (Titel
10). In 15 Strophen beklagt Q. Moscherosch den Verlust des Toten für die
Familie Gundelfinger und die Stadt Nördlingen. Dabei kommt er auch auf
die große Bedeutung des Vaters für ihn selbst zu sprechen, die man - trotz
der üblichen poetischen Überhöhung und rhetorischen Pflichtübung - aus
seinen Versen durchaus herauslesen kann:

11.

Ich trag' ein herzlichs Leid mit Euch und Euerm Stammen/

Dem ich so hoch verpflicht. Ja/ wann ich däncke dran/
Was Er für Gutthat mir erzeigt/ so schlägt zusammen

Ob mir ein Zährenfluß/ so starck er flüssen kann.

Am Thränen Sonntag JEsu/ mit

Thränen aufgesezt

Von

Quirino Moscherosch/ Pfarrern
zu Bottersweyr


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