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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
85. Jahresband.2005
Seite: 347
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Unbeachtete oberrheinische Bäder-Lyrik aus dem 17. Jahrhundert.

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titel. Von 1577 bis 1586 war er Pastor an der Kirche Alt-St. Peter. 1581
wurde er zum Domprediger ernannt. Im Jahr 1586 erhielt er eine Professur
für Theologie und 1589 für Hebräisch an der Universität Straßburg. Schad
spielte in den achtziger und zu Beginn der neunziger Jahre des 16. Jahrhunderts
im kirchlichen Leben Straßburgs und an der Universität eine bedeutende
Rolle. Besonders als Hebraist war er weit über Straßburg hinaus
bekannt. Er verfasste mehrere lexikographische und grammatikalische Abhandlungen
zur hebräischen Sprache. In einer von ihm eingerichteten Druckerei
veröffentlichte er von ihm ins Hebräische übersetzte Texte des Neuen
Testaments in hebräischen Buchstaben. Als theologischer Autor setzte
er sich vornehmlich für die Bekehrung der Juden zum lutherischen Glauben
ein. Schads 1589 verfasstes Judicium De Theophrasti Paracelsi scrip-
tis Theologicis. Das ist: Ein wolgegründt Vrtheil vber die Theologische
Bücher Theophrasti Paracelsi (erschienen Straßburg 1616) wandte sich
vom Standpunkt der lutherischen Orthodoxie aus scharf gegen die Theolo-
gica des Paracelsus und seine Anhänger sowie gegen die Rosenkreuzer.13

Das Gedicht Schads wurde 1607 dem insgesamt 463 Seiten umfassenden
Badetraktat von Graseccius angehängt.14 Es ist nicht bekannt, in welchem
Jahr Schad es geschrieben hat. Aus ihm geht hervor, dass er bis zur
Abfassung des Lobgedichts die Bäder Peterstal und Griesbach zweimal besucht
und sie nach seinen Kuren „zimlich" gesund verlassen hatte. Wie es
die Prosaeinleitung zum Gedicht bereits ankündigt, geht es Schad in seinen
Versen um eine poetische Darstellung der „Natur", „Kraft" und „Wirkung"
sowie um den rechten Gebrauch der Heilquellen. Zu Beginn des Gedichts
hebt der Autor die Bekanntheit der Badeorte und den regen Tourismus hervor
. Auch Schad weist darauf hin, dass die Kurgäste aus allen gesellschaftlichen
Ständen kommen, um die Wirkung des Wassers zu nutzen und sich
von Gebrechen heilen zu lassen. Im Sinne einer Werbung für die Brunnen
werden zahlreiche Krankheiten aufgezählt, die man hier erfolgreich therapieren
könne. Als Theologe und Prediger gelingt es Schad mühelos, mancherlei
Bezüge zwischen dem Heilwasser aus Gottes Schöpfung und einschlägigen
Bibelstellen herzustellen. Er erinnert dabei nicht zuletzt an Jesus
Christus, der mit einem „Heilbrunnen" verglichen wird, zu dem man
sich wenden solle. Zum rechten Gebrauch der Brunnen sei es notwendig,
den Anleitungen der Ärzte zu folgen. Es fehlt auch in Schads Versen nicht
die belehrende Warnung vor dem Missbrauch des Kuraufenthalts: „Hüt
dich für vberflüssigkeit / Für fressen / sauffen / vppigkeit." Der seelsorgerische
Impetus des Predigers ist in dem Gedicht unverkennbar.

Gemeiner Christlicher bericht

von der Natur / Krafft / Würckung /

auch rechtem gebrauch / des heilsamen Saur-

wassers in dem Sant Petersthal vnd Grieß-


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