http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2005/0366
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Rudolf Post und Friede! Scheer-Nahor
unterscheidet Guggenheim-Grünberg zwei Gebiete, nämlich ein Gebiet, in
dem bis 1900 eine jiddische Vollmundart gesprochen worden sei und dann
Gebiete, in denen sie eine jiddische Mischmundart ausweist. Jiddische
Vollmundart wurde demnach in der Schweiz, im Elsass, am badischen
Hochrhein und in einem schmalen Streifen entlang des Rheins zwischen
Müllheim und Breisach gesprochen. Sulzburg, Eichstetten, Schmieheim,
Kippenheim und Nonnenweier liegen nach dieser Karte in dem Gebiet mit
jiddischer Mischmundart, worunter sie ein stark durch das Hochdeutsche
oder durch die landschaftlichen Umgangssprachen beeinflusstes Jiddisch
versteht.
Auf welcher Stufe zwischen traditionellem Westjiddisch, regionaler
Umgangssprache/Mundart und neuhochdeutscher Standardsprache nun eine
konkrete jüdischdeutsche Sprachvarietät von Ortenauer Landjuden zu
Beginn des 20. Jahrhunderts stand, soll anhand des folgenden Beitrags
untersucht werden, wobei dies nur ein kleines Mosaiksteinchen im Gesamtbild
der sprachlichen Wirklichkeit sein kann.
Im Rahmen seines Aufenthalts anlässlich eines Treffens von Schülern
der ehemaligen jüdischen Zwangsschule in Freiburg fand der heute in Washington
lebende Kurt Maier Zeit, in einem etwa zweistündigen Interview
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